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Der kostbare Glaube nach der Wahrheit Gottes: Kapitel 1.

Vorwort

Das Buch, das Sie heute in den Händen halten, ist kein herkömmliches Buch. Es ist eine Zusammenfassung von rund 3000 Briefen, die in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten verfasst wurden. Jeder einzelne Brief wurde handschriftlich von Adolf Böhm verfasst und richtete sich an einzelne Gemeindemitglieder, ebenso wie an ganze Gemeinden oder auch Menschen, die sich für den Glauben interessierten. Auch wurden viele Briefe zur Erbauung an alle Gemeindemitglieder versendet.

Im Laufe der Jahre entstand so eine umfassende Sammlung an Briefen, die nahezu jedes Thema des Glaubens abdeckte. Gemeindemitglieder begannen diese Briefe in elektronische Form zu übertragen, um sie leichter zugänglich zu machen. Es zeigte sich, dass diese Briefe auch vielen anderen zur Erbauung dienten. Aus diesem Grund begann man vor einiger Zeit, diese Briefe thematisch zu sortieren, auszudrucken und in Umlauf zu bringen. Dies alles geschah in Handarbeit. Das Resultat dieser Bemühungen wurde bald sichtbar: Menschen aus unterschiedlichsten Religionen wurden die Augen für die reine Lehre Christi aufgetan und sie wurden wahrhaftig gläubig.

So wurde es für nützlich und hilfreich erachtet, die grundlegendsten Themen und Fragen, die aufzeigen, wie man den HERRN erkennt und sich errettet, in einem Buch zusammenzufassen und zu übersetzen. Die hier enthaltenen Worte der Lehre Christi sollen für viele zugänglich gemacht werden - und das auf eine einfache, für jeden verständliche Art. Bei diesem Buch handelt es sich um eine freie Übersetzung aus dem Russischen. Alle persönlichen Anreden wurden entfernt.Möge dieses Buch vielen zur Erbauung und Erkenntnis dienen!


Adolf Böhm an alle, die die Wahrheit über das ewige Leben erfahren möchten

„Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Joh 17:3).

Wie klar und deutlich ist hier gesagt: Wer das ewige Leben haben möchte, muss nur eins – Jesus Christus erkennen! Doch wer kennt ihn wirklich? Wie kann man Gott und den, welchen er gesandt hat, kennenlernen und verstehen? Wer ist Christus und wie äußert er sich?

Davon, dass es Gott gibt, haben alle Menschen gehört. Darüber wird immer wieder geschrieben und gesprochen. Es gibt unzählige Lehren auf dieser Welt, die versuchen zu beschreiben, wer er ist und was er will. Und genau deshalb ist es so schwierig herauszufinden, wer Gott tatsächlich ist und warum wir ihn brauchen.

Eins ist klar: Er ist unsichtbar, er ist Geist und er wohnt in den Höhen der Himmel, hinter den Grenzen des Universums. „So wollest du hören im Himmel, an dem Ort, wo du wohnst, […]“ (1 Kön 8:39). „Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, […]“ (Jes 57:15).

Woher kam überhaupt die Vorstellung von Gott? Sie kam durch ein Buch, welches als einziges den Namen „Bibel“ trägt. Die Bibel besteht aus mehreren Büchern, geschrieben von Menschen, die vom Heiligen Geist geleitet wurden. Der Verfasser der Bibel ist somit Gott selbst, sein Geist der Weisheit, Jesus Christus (2 Tim 3:15-17; 2 Petr 1:21; Joh 5:39; Joh 8:31 f.).

Bereits Mose erhielt das Gebot von Gott, alle Worte, die er gehört hatte, in ein Buch zu schreiben und das Volk zu lehren. „Und der HERR gebot mir zur selben Zeit, euch Gebote und Rechte zu lehren, dass ihr danach tun sollt in dem Lande, in das ihr zieht, es einzunehmen“ (5 Mose 4:14). So hat Mose alles in fünf Büchern festgehalten (2 Mose 24:4,7; 2 Mose 34:27).

Auch Josua bekam von Gott die Weisung: „Und lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht […]“ (Jos 1:8). „Weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, […]“ (Jos 1:7).

Das Leben des hebräischen Volkes wurde danach in zwei Chroniken aufgezeichnet. Zu den Zeiten der Könige gab es Schreiber, die das Geschehen festhielten und das Leben in den Königreichen dokumentierten. So entstanden die Bücher Samuel und die Bücher Könige.

Gott hat seinem Volk auch Propheten geschickt. Zu den siebzehn Büchern der verschiedenen Propheten kommen noch die Bücher Hiob, Psalmen, Sprüche und Prediger hinzu.

Und dies ist noch nicht alles! Mehr als die Hälfte der Bibel besteht aus Büchern des Alten Testaments. Das heißt, aus den Büchern, die vor dem Erscheinen Jesu Christi geschrieben wurden. Die Bücher nach dem Erscheinen Christi bilden das Neue Testament, alles zusammen ist die Bibel, die Heilige Schrift, das reine Wort Gottes!

Durch dieses Buch haben alle bzw. fast alle Menschen auf dieser Welt erfahren, dass es Gott gibt. Das ist der Wille Gottes, der als Einziger die Unsterblichkeit hat. Er hat diese Unsterblichkeit in der Gestalt von Jesus Christus in diese Welt gebracht. Es war der Wille Gottes, dass sein Sohn als Mensch in Fleisch und Blut in diese Welt kam (1 Tim 6:16; Joh 1:14-18). „Und groß ist, wie jedermann bekennen muss, das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit“ (1 Tim 3:16). „Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns den Sinn dafür gegeben hat, dass wir den Wahrhaftigen erkennen“ (1 Joh 5:20). „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Joh 17:3). Das ist das ewige Leben. Und somit: Wer kennt nun Gott?

Als ich gläubig wurde, bin ich auf ein großes Problem gestoßen. Vor mir eröffnete sich eine große Vielfalt unterschiedlichster Glaubensrichtungen. Sie alle verteidigten ihre eigene Interpretation der Heiligen Schrift und behaupteten: „Wir kennen Gott, bei uns ist die Wahrheit!“ Sowohl die Baptisten, als auch die Pfingstler und die Adventisten sagten, sie würden als Einzige Gott und die Wahrheit kennen. Doch untereinander waren sie gespalten. Ich hörte mir sowohl die einen, als auch die anderen an, doch in mir blieb die Frage: Wer von ihnen hat nun recht?

Neben unserem Haus wohnte eine sehr eifrige Katholikin. Sie versuchte mich davon zu überzeugen, dass nur der katholische Glaube der Richtige sei. Alle anderen Richtungen seien aus dem Katholischen entstanden. Und in diesem Punkt hatte sie auch recht. Die großen Bewegungen des Christentums, wie die orthodoxe, die protestantische und die anglikanische Bewegung, haben sich von den Katholiken abgespalten. Die erste Abspaltung von den Katholiken entstand durch die Bewegung der damaligen Christen in Konstantinopel. Diese verstanden einige Glaubensfragen anders als ihre Glaubensbrüder in Rom, und dies hatte eine Abspaltung zur Folge. Ab diesem Zeitpunkt gab es die orthodoxen und die katholischen Christen. Das ist auch heute noch so. Durch die Reform Martin Luthers ist die evangelische Kirche entstanden, deren Glaubensvertreter auch meine Vorfahren waren. Meine Großmutter, die mich bis zum 14. Lebensjahr erzog, war evangelisch. Aus der evangelischen Kirche heraus sind dann mit der Zeit Baptisten, Mennoniten, Methodisten, Calvinisten, Mormonen, Molokanen, Zionisten, unitaristische Anhänger und noch viele andere entstanden. Alle diese Abspaltungen entwickelten sich durch unterschiedliche Auslegungen der Glaubensfragen. Zum Beispiel haben die Lutheraner Kinder getauft. Einige Anhänger dieser Bewegung haben verstanden, dass es nicht nach der Schrift ist und verkündeten, dass nur die Taufe für Erwachsene richtig sei. So entstanden die Baptisten. Nach einiger Zeit haben dann ein paar Baptisten für sich erkannt, dass die Taufe mit dem Heiligen Geist durch das Zungenreden geschehen müsse. So haben sie sich von der ursprünglichen Gruppe abgespalten und die Pfingstbewegung war geboren. Jede Abspaltung entstand, indem einige aus einer bestehenden Gruppe begriffen, dass die Lehre, an die sie glaubten, nicht richtig ist und die Menschen in der ursprünglichen Gruppe Gott nicht kennen. Mit der festen Überzeugung, Gott jetzt zu verstehen, gründeten sie ihre eigene, ihrer Meinung nach, richtige Lehre. Doch nach einer bestimmten Zeit geschah das Gleiche: eine neue Abspaltung — und die neu entstandene Gruppe behauptete von sich, als Einzige Gott zu kennen und ihn zu verstehen. Und so kam es zu Hunderten von Abspaltungen und der Entstehung neuer Glaubensbewegungen, die alle von sich behaupten, Gott zu kennen. Wie kann man nun wissen, wer von diesen unzähligen Bewegungen und Lehren wirklich Gott kennt und das ewige Leben hat?

In dieser Lage war auch ich, als ich begann, an Gott zu glauben. Ich musste eine Antwort auf die Frage finden: Wer hat denn nun recht? Was ist die Wahrheit? Welche Lehre soll ich annehmen? Mir blieb nichts anderes übrig, als mich intensiv nacheinander mit den verschiedenen Lehren auseinanderzusetzen. Sobald ich von irgendeiner Bewegung hörte, die behauptete die Wahrheit zu kennen, begab ich mich sofort zu ihnen. Ich traf die Vertreter, lernte deren Lehre kennen, verglich sie mit der Schrift und beobachtete das Leben der Anhänger. Erst als ich mir sicher war, dass sie die Wahrheit nicht kannten, ging ich weiter. Somit habe ich an sehr vielen Bewegungen teilgenommen, habe sie bis zu ihrem Kern kennengelernt. Denn jede Bewegung hat einen Pfeiler, eine Stütze, worauf ihre Lehre aufbaut, die sie jedoch nie sofort preisgeben. Somit hat es lange Zeit gebraucht, bis ich sie wirklich kennenlernen konnte. Ich bin in die jeweilige Gruppe von Gläubigen eingetaucht, wurde einer von ihnen, habe ernsthaft versucht, sie zu verstehen. Und nachdem ich sie verstanden hatte und mir klar geworden war, dass auch ihre Glaubensbasis nicht die richtige war, habe ich sie wieder verlassen.

Die ganze Zeit hindurch blieb ich aber bei den Pfingstlern. Denn auch wenn mir bewusst war, dass sie die Wahrheit nicht kannten, waren sie der Schrift doch sehr nah. Die wichtigste Frage aber — die Frage nach der Freiheit von der Sünde — haben sie nicht verstanden. Die Freiheit von der Sünde ist bei den Pfingstlern nicht geschehen und ich fragte mich, warum? Was war der Grund? Deshalb hatte ich ein großes Verlangen danach, alle neuen Lehren kennenzulernen. Denn vielleicht erfüllte sich ja die Schrift bei diesen? Vielleicht, so hoffte ich, würden sie mir erklären können, wie die Freiheit von der Sünde geschieht? Doch immer wieder war es nur eine Enttäuschung. Keine der Bewegungen hatte mir meine Frage, wie ein Mensch sündenfrei sein kann (Röm 6), anhand der Schrift beantworten können. So vergingen Jahre und mir wurde immer bewusster, dass die Pfingstler die Wahrheit nicht erkannt hatten. Ich begegnete immer mehr falschen Prophezeiungen und falschen Auslegungen der heiligen Schrift!

Und da ich mich ständig auf der Suche befand, redeten die Brüder bereits über mich: „Adolf findet einfach keine Ruhe, ständig steckt er seine Nase in verschiedene Lehren hinein und tut dann Buße!“ Und genau so war es. Ich konnte nicht aufhören! Ich konnte nicht aufhören, nach der Wahrheit zu suchen, auch wenn ich mich dafür immer wieder mit neuen Bewegungen auseinandersetzen musste. Doch vielleicht hatten sie ja die Wahrheit? Aber das war nie der Fall und ich kam zu den Pfingstlern zurück. Ein Bruder sagte mir mal: „Beruhige dich, du bist doch nicht Martin Luther, um eine Reform zu machen!“ Woraufhin ich ihm antwortete: „Ich bin zwar nicht Luther, aber eine Reform haben die Pfingstler dringend nötig!“ Ich verstand damals nicht, dass keine Reform, sondern der Tod der alten Kreatur notwendig war, damit eine neue Kreatur in Jesus Christus geboren werden konnte.

Als ich in keiner der verschiedenen Gruppen das fand, wonach ich suchte, habe ich selbst versucht, durch Fasten die Freiheit von der Sünde zu erreichen. Denn, dass mir die Sünden verziehen sind, habe ich verstanden und so glaubte ich auch. Doch die Schrift sagt deutlich: Die Kinder Gottes können nicht sündigen (1 Joh 3:9 f.). Warum geschah dies bei keinem und in keiner der Bewegungen? Und nach einer langen Fastenzeit, völlig erschöpft, begriff ich auf einmal, dass ich sogar auf dem Sterbebett, während meines letzten Atemzuges, ein letztes Mal sündigen würde! Und das bedeutete für mich, dass ich weder jemanden finden würde, der das erlebt hat, noch würde ich mich selbst von der Sünde befreien können!

Als ich am Rande der völligen Erschöpfung und Enttäuschung war, dachte ich „Wofür denn noch leben? Vielleicht haben die Atheisten mit ihrer Behauptung recht, dass die Bibel von klugen Menschen geschrieben wurde, um andere in der Sklaverei zu halten? Denn damit wird den Menschen ja auch Angst gemacht, dass Gott sie bestrafen wird. Vielleicht gibt es gar keinen Gott?“

In diesem wirklich schlimmen Zustand schrie ich aus der Tiefe meines Herzens: „Gott! Ich wünsche mir so sehr, dass es dich wirklich gibt! Ich möchte doch nur von ganzem Herzen mit dir sein und dir dienen!“ Ich wusste in mir selbst, dass ich ganz sicher keinen Ruhm, keine Karriere, keine Macht haben wollte. Es war nicht der Stolz! Ich wollte einfach und ehrlich Gott kennenlernen, um richtig an ihn zu glauben und ihm dienen zu können! Und in einem dieser sehr gefährlichen Momente meines Lebens hat Gott mich aufgesucht. Es war so klar und deutlich, dass ich es endgültig verstanden habe: „Gott gibt es!“ Von diesem Zeitpunkt an waren alle meine Zweifel für immer weg. Ich hatte nie wieder Bedenken, dass es Gott gibt. Er existiert — ich habe die vollkommene Klarheit und Sicherheit darüber!

Nach diesem Erlebnis verging noch eine gewisse Zeit und ich habe noch Einiges erleben müssen, doch ich wusste in mir, dass Gott mich erhört hatte. Und Gott hat sich mir offenbart — er hat mir die Möglichkeit gegeben, die Wahrheit zu verstehen, die mich von der Sünde befreit hat. So wie es auch in Johannes 8:31-36 steht. Jesus Christus hat tatsächlich Wohnung in mir genommen. Er ist zu meinem Verstand und meinem Gewissen geworden. Deshalb ist bei mir alles rein geworden (Tit 1:15; Mt 5:8) Und ich habe verstanden: Wer den wahren Gott und den, den er in diese Welt gesandt hat, den Herrn Jesus Christus, erkannt und verstanden hat, nur der kennt Gott (Joh 17:3). „[…] das Geheimnis, das verborgen war seit ewigen Zeiten und Geschlechtern, nun aber ist es offenbart seinen Heiligen, denen Gott kundtun wollte, was der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden ist, nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“ (Kol 1:26 f.). „Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott. Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit” (Kol 3:3 f.).

Mir wurde ganz klar, was dieses Wort bedeutet: „[…] Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Joh 14:6); und es wurde noch klarer: „[…], dass wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben“ (1 Joh 5:20); bis zur vollkommenen Klarheit: „Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat dieses Zeugnis in sich. Wer Gott nicht glaubt, der macht ihn zum Lügner; denn er glaubt nicht dem Zeugnis, das Gott gegeben hat von seinem Sohn. Und das ist das Zeugnis, dass uns Gott das ewige Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht“ (1 Joh 5:10-12).

Deshalb ist ja auch Jesus Christus in diese Welt erschienen, von Gott gesandt! Damit er uns das ewige Leben geben kann. Und dieses ewige Leben ist er selbst: „[…]. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben“ (1 Joh 5:20). Durch den Glauben nehmen wir dies an, so dass er in uns Wohnung nimmt und unser Leben wird: „Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit“ (Kol 3:4).

Und um sein Wort anzunehmen, müssen wir: „So lasst uns nun zu ihm hinausgehen aus dem Lager und seine Schmach tragen. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebr 13:13 f.).

Was heißt es aber, aus dem Lager hinauszugehen? Es bedeutet, die Seite Christi anzunehmen, sein Schicksal als sein eigenes anzunehmen. „Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. […]. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; […]. Aber das alles werden sie euch tun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat“ (Joh 15:18-21).

Diese Welt hat den Herrn aus ihrer Mitte ausgestoßen und ihn gekreuzigt — eine sehr grausame Hinrichtung! Apostel Paulus hat sich dieses Kreuzes gerühmt: „[…] des Kreuzes unseres HERRN Jesus Christus, durch den mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Kreatur“ (Gal 6:14 f.). „Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden“ (Röm 6:6-8).

Das Lager zu verlassen bedeutet also: genauso wie Christus gekreuzigt wurde, nehmen wir unseren Tod für diese Welt durch unseren Glauben an. Wie Christus, so sind auch wir mit ihm am Kreuz für diese Welt gestorben! Er ist durch den Heiligen Geist von den Toten auferstanden, genauso auch wir. Wir haben unsere Wiedergeburt, durch die Kraft seines Geistes in uns, mit ihm angenommen und leben nicht mehr nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist in Jesus Christus: „[…]. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein“ (Röm 8:9).

Als ich auf die Seite von Christus getreten bin, sein Schicksal als das meine annahm und durch das Kreuz mit ihm für diese Welt gestorben bin, da war es vollbracht. Ich bin durch die enge Pforte gegangen und habe mich in einer anderen, einer himmlischen Welt mit und in Christus wiedergefunden. So wie es auch steht: „und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus“ (Eph 2:6).

Dann fing Gott an, mir das richtige Verständnis für sein Wort zu geben. Ich habe eine Offenbarung über die zwei Bäume im Garten Eden bekommen. Ich war sehr, sehr froh und sehr überrascht, als mir klar wurde, dass in diesen zwei Bäumen die Geschichte der ganzen Menschheit von Anbeginn bis zum Ende verborgen ist! Die Offenbarung über die Sünde und was sie tatsächlich ist, hat mich noch mehr verblüfft. Es ging nicht um die Folgen der Sünde, das Leben nach dem Fleisch, sondern um den Kern der Sünde selbst, aus dem alles andere und auch der Tod folgt. Und es war so einfach! Mir wurde klar, die Sünde selbst ist der falsche Glaube! Der Sündenfall von Adam und Eva war, dass die beiden dem falschen Wort der Schlange geglaubt haben. Durch den Glauben an die Lüge hat sich der Sündenfall ereignet. Genauso ist es bis heute. „Und wenn er [der Geist der Wahrheit] kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht; über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben“ (Joh 16:8 f.).

Wie ich bereits sagte, gibt es in allen christlichen Bewegungen, die sich durch ihre unterschiedlichen Auslegungen der Schrift unterscheiden, eine Abweichung von der Lehre Jesu Christi (2 Joh 9)! Das bedeutet, sie glauben an ein verfälschtes Wort. Und genau dieser Glaube an das falsche Wort ist die Sünde. Aus ihr kommen dann die Taten nach dem Fleisch, so wie sie im 5. Kapitel an die Galater beschrieben sind. Und als Gott mir diese Erkenntnis gab, war ich anfangs sogar etwas verwirrt — so einfach und so klar! In der ersten Zeit habe ich mich nicht einmal getraut, offen darüber zu reden. Erst als ich es in meinem eigenen Leben erfahren habe und ich mir sicher war, dass es so ist, habe ich offen darüber gesprochen.

So hat mir Gott, der seitdem in mir ist, eine Frage nach der anderen offenbart. Meine Erkenntnisse habe ich in meinen Briefen festgehalten, so wie auch in diesem Brief: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Joh 17:3).

Gott und den Herrn Jesus Christus kennt nur der Mensch, der: „Geht hinein durch die enge Pforte. […]. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt; […]“ (Mt 7:13 f.), durch den Tod am Kreuz für seinen alten Menschen gestorben ist und als neue Kreatur in ein anderes, himmlisches Reich übergegangen ist (2 Kor 5:17); sodass Jesus Christus sein Leben, seine Heiligkeit, seine Gerechtigkeit und seine Weisheit geworden ist (Röm 14:17 f.; 1 Kor 1:30).

Es ist sehr unangenehm für mich, wenn ich höre, wie die Anhänger verschiedener christlicher Bewegungen, über die ich vorher schrieb, behaupten: „Gott hat mir gesagt; mir hat Gott offenbart; ich habe Gott erlebt, er ist mit mir“. Besonders oft wird es von Pfarrern, Pastoren und Predigern behauptet. Doch es steht ganz deutlich geschrieben: „Wer […] bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht; […]“ (2 Joh 1:9).

In allen religiösen Bewegungen, in denen die Lehre Christi übertreten wird, in der sie nicht erfüllt wird, sind die Menschen in der Sünde. Sie sündigen und behaupten, dass es nach der Wahrheit ist. Und weil es eine falsche Lehre ist, drängt sich die Frage auf: „Wer offenbart ihnen denn all das?“

Apostel Paulus hat geschrieben: „Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter und verstellen sich als Apostel Christi. Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts. Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende wird sein nach ihren Werken“ (2 Kor 11:13-15).

So hat auch Apostel Petrus geschrieben: „Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer, die verderbliche Irrlehren einführen und verleugnen den HERRN, der sie erkauft hat; die werden über sich selbst herbeiführen ein schnelles Verderben. Und viele werden ihnen folgen in ihren Ausschweifungen [in der Lehre]; um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden. […]“ (2 Petr 2:1 f.).

Es hat eine totale Abkehr von der Wahrheit stattgefunden! So wie Apostel Paulus auch zu den Thessalonichern (2 Thess 2:1-4) schrieb. Die Religion hat das Neue Testament unseres Herrn in einen toten Buchstaben des Gesetzes verwandelt. Sie hat die zehn Gebote des Alten Testaments, die Jesus Christus wegen ihrer Unwirksamkeit und ihrer Erfolglosigkeit für ungültig erklärte (Hebr 10:9 f.,14; Hebr 7:18 f.), als Basis ihrer Lehre festgesetzt! Und wie früher das Gesetz keinen zur Vollkommenheit führen konnte, verbleiben auch die Religionen, die das Neue Testament in ein Gesetz verwandelt haben, in ihrer Sünde. Obwohl die Schrift ganz deutlich sagt: „[…]. Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt. […]. Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; […]. Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. Wer aus Gott geboren ist, der tut keine Sünde; denn Gottes Kinder bleiben in ihm und können nicht sündigen; denn sie sind von Gott geboren!“ (1 Joh 3:6-9).

Damit beende ich nun meinen Brief, mit dem ich zeigen wollte, wie wichtig es ist, Gott und den Herrn Jesus Christus zu kennen. Denn darin ist das Geheimnis des ewigen Lebens!

In Frieden und in Liebe zu allen, die die wertvolle Wahrheit unseres Herrn Jesus Christus lieben.

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