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Der kostbare Glaube nach der Wahrheit Gottes: Kapitel 9.

Kapitel 9

Schritte im Glauben

Es gibt viele Wege in dieser Welt, die der Mensch beschreiten kann, aber für uns gibt es nur einen Weg – Jesus Christus. Es gibt viele „Wahrheiten“ in dieser Welt, aber für uns gibt es nur eine Wahrheit – Jesus Christus. Es gibt verschiedenste Auslegungen über das Leben, wir kennen aber nur ein Leben – Jesus Christus.

Jesus Christus hat uns mit seinem Leben und durch seine Lehre das Leben und den Weg gezeigt. Er ist das Wort Gottes, welches von Anfang an bei Gott und welches Gott selbst war. Darin ist das Geheimnis der Unsterblichkeit verborgen. Zu diesem Wort Gottes gibt es weder etwas hinzuzufügen noch etwas davon weg zu tun. Es ist der Heilige Geist und die Reinheit. Jegliche Abwandlung von diesem Wort ist bereits eine Lüge. Nur die reine Lehre ist das Wort Gottes, die Wahrheit. Gott selbst ist das Licht, und in ihm gibt es keine Finsternis (1 Joh 1:5; Joh 6:63).

Jesus Christus ist der Sohn Gottes. Er kam in diese Welt, um zu zeigen, dass es nur einen Weg zu Gott gibt: „[…]. Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Joh 14:6). Es gibt nur den einen wahren Glauben, so wie die Heilige Schrift auch sagt: „[…] Ein HERR, ein Glaube und eine Taufe; […]“ (Eph 4:4 ff.). Um diesen einzigen Weg zum Himmelreich zu gehen, ist es notwendig die richtigen Schritte zu machen: den wahren Glauben annehmen, die richtige Buße tun, für diese Welt und für sich selbst auf Golgatha sterben und mit Christus in der göttlichen Welt auferstehen. Nach der Geburt von Gott als eine neue Kreatur muss man lernen, Christus zu hören, sich vom heiligen Geist führen zu lassen, in der Erkenntnis Gottes und in seiner Gnade zu wachsen, um das Ziel der Ewigkeit mit Gott zu erreichen.

Die Auserwählung

„Gelobt sei Gott, der Vater unseres HERRN Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe hat er uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens“ (Eph 1:3 ff.).

Gott hat uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war. Wie kann man das verstehen? Wie ist es möglich, dass bei Gott alles fertig war, noch bevor die Erde und die Menschen existierten? Bis ins allerletzte Detail war alles durchdacht: eine neue Erde, ein neuer Himmel, die Heilige Stadt Jerusalem, in welcher die Gerechten mit Christus herrschen werden.

Bevor Gott die Erde und den Menschen erschuf, erarbeitete er einen Plan, in dem absolut alles bedacht war! Dies bestätigt die Heilige Schrift: „[…]. Nun waren ja die Werke von Anbeginn der Welt gemacht“ (Hebr 4:3). Vergleichen lässt sich dies zum Beispiel mit dem Bau eines neuen Stadtteils. Noch weit vor dem ersten Spatenstich sitzen Ingenieure und Architekten an einem Tisch und planen das Projekt. Sie berücksichtigen dabei die kleinsten Details. Nicht anders war es auch bei Gott. In seinem Plan war alles fertig, noch bevor er mit der Erschaffung der Welt begonnen hatte. Er wusste schon damals, wie viele Menschen für das himmlische Jerusalem benötigt werden, kannte die Herzen aller Menschen und wusste, wie sie leben und ob sie nach ihm suchen werden. Denn Gott schuf den Menschen als eine freie Persönlichkeit mit der vollen Freiheit, Entscheidungen zu treffen. Gott wusste bereits, wer jene Welt und die Auferstehung von den Toten erlangen würde (Lk 20:35). Er kannte schon von Anbeginn den Weg eines jeden Menschen, so wie es David in den Psalmen schreibt: „Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht schon wüsstest! […] Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. […] Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war“ (Ps 139:4,13,16).

Erst als in Gottes Plan alles berücksichtigt war, begann er mit der Umsetzung. Um die Menschheit zu erretten, kam Jesus Christus in diese Welt und starb für alle Menschen, ohne jegliches Ansehen der Person. Gott, „welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1 Tim 2:4), hat von sich aus alles für die Menschheit getan. Jetzt liegt es am Menschen zu verstehen, dass es einen Gott gibt und er muss ihn anfangen zu suchen. Dazu sind im Leben eines jeden Menschen Umstände gegeben, die dazu dienen sollen, inne zu halten, sein Leben ehrlich zu betrachten und mit wahrhaftigem Herzen und Interesse Gott zu suchen – dann kommt Gott entgegen und berührt das Herz des Menschen. Die Aufgabe des Menschen wiederum besteht darin, sich ernsthaft mit dem Wort zu befassen. Ein solcher Mensch wird sich mit anderen Gläubigen treffen, dessen Versammlungen besuchen und die Gemeinschaft suchen wollen. Es ist unbedingt erforderlich, dass sich der Mensch in das Wort vertieft, dass er sucht, anklopft und um die Offenbarung der Wahrheit fleht – so wie es Gottes Gebot besagt (Lk 11:9 f.) – und dazu alle seine Mühe aufwendet. Und Gott wird sich ihm unbedingt offenbaren! Das bewirkt im Menschen, dass er zur richtigen Buße und zum wahren Glauben findet. Wie auch geschrieben steht: „Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt“ (Hebr 11:6).

Aber wie es nur allzu häufig der Fall ist, bleiben die Menschen nicht im reinen Wort Gottes und geraten so in die Fänge von religiösen Glaubensrichtungen. Die einen ziehen Vorteile für ihr irdisches Leben aus der Religion, die anderen lechzen zwar ehrlich nach Errettung, sind jedoch blind und folgen Blinden nach. Und wenn ein Blinder einen anderen Blinden führt, fallen beide in die Grube hinein (Mt 15:14). Wenn zu solchen Menschen die Wahrheit gesprochen wird, wollen sie diese nicht hören und lehnen sie ab. Mit ihrem seelischen Verstand haben sie sich bereits eine eigene Vorstellung von Heiligkeit und Frömmigkeit zurechtgelegt, die der Wahrheit nicht mal ansatzweise entspricht. Doch denjenigen, in dem tatsächlich Jesus Christus wohnt, erkennen sie nicht, denn er entspricht nicht ihrem selbst ausgedachten Rahmen von äußerlicher Frömmigkeit.

Nichtsdestotrotz bleibt der Weg zum Leben niemandem verwehrt. Allen Menschen wird gleichermaßen gepredigt, jedem steht es frei sich zu bekehren und niemand wird sich herausreden können. Davon spricht auch das Wort deutlich (Röm 1:17-20). Jeder Mensch ist selbst dafür verantwortlich, ernsthaft und ehrlich danach zu streben, Gott zu erkennen. Und Gott der Herr ist seinem Wort treu: „Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan“ (Lk 11:9 f.).

Der Glaube

Die Heilige Schrift offenbart „So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi“ (Röm 10:17). „Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? […]“ (Röm 10:14 f.).

Durch Gottes Gnade wird das Wort der Wahrheit auch heute noch durch seine erwählten Gefäße verkündet. Gott berührt das Herz des Menschen durch sein Wort, öffnet ihm dadurch die Ohren und den Verstand, und der Mensch beginnt nachzudenken und nach Gott zu suchen. Es geht hier um nichts Geringeres als um die Errettung der Seele von der ewigen Verdammnis!

Der Mensch hört das Wort Gottes und fängt an zu verstehen, dass es neben dem physischen Leben ein geistliches, für das menschliche Auge nicht sichtbares Leben gibt, das man nicht anfassen kann, das aber doch so real ist! Der Mensch fängt an zu verstehen, dass es eine andere Welt gibt – eine geistliche, göttliche und unvergängliche Welt, in der Freude, Liebe und Wahrheit regieren. Von diesem Reich sprach Jesus Christus, eröffnete den Weg dorthin und zeigte, dass es die Möglichkeit gibt, in diese geistliche Welt Gottes überzugehen und sich vom Untergang mit dieser Welt zu erretten.

„Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Joh 14:6). Die Worte „niemand kommt zum Vater“ zeigen, dass es notwendig ist, zu gehen. Für den Menschen ist es also unumgänglich einen Weg zurückzulegen, um zum Vater zu kommen, und zwar einen ganz bestimmten, der auch tatsächlich zum Vater führt. Einen anderen Weg zum Vater gibt es nicht.

Über diesen Weg ist gesagt: „Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind's, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden“ (Mt 7:13 f.). Diese Worte zeigen die Ernsthaftigkeit der Sache. Es geht nicht um eine Sonntagsbeschäftigung, sondern darum, dass sich jeder Mensch auf die Suche nach diesem Weg macht und darum ringt, auf diesen zu kommen.

Dieser Weg heißt Jesus Christus (Joh 14:6). Aber was bedeutet es, auf diesem Weg zu gehen? Wie kann man diesen Weg beschreiben? Wie lange ist dieser Weg, kann man ihn in Kilometern messen? Zuallererst ist es wichtig, diesen Weg zu verstehen und zu erforschen, denn sonst läuft man Gefahr, auf einen Irrweg zu gelangen, der am Himmelreich vorbeiführt. Man kann es mit einem Beispiel aus dem irdischen Leben vergleichen: man fragt jemanden nach dem Weg und bekommt eine ungefähre Wegbeschreibung. Irgendwann stellt sich aber heraus, dass diese Information falsch war, aber man hat schon ein beträchtliches Stück Weg zurückgelegt, und um zurückzukehren fehlt es an Kraft und Ausdauer. Damit das nicht im geistlichen Leben des Menschen genauso passiert, ist es sehr wichtig, den richtigen Weg genau zu erfragen und diesen Weg zu verstehen – das bedeutet nichts anderes, als in der Lehre Christi zu bleiben und die Wahrheit zu erkennen (Joh 8:31 f.).

Wenn der Mensch diesen Weg gründlich erfragt und verstanden hat, macht er sich auf den Weg. Übertragen auf das Physische würde es bedeuten, dass man mit seinen Füßen einen Weg zurücklegt, man geht Schritt für Schritt dem Ziel entgegen. Wie geht man auf dem Weg, der Jesus Christus ist, mit welchen Füßen? Der Weg, der Jesus Christus heißt, ist kein physischer Weg, er ist nicht in Kilometern messbar. Dieser Weg ist geistlich. Das heißt, dass dieser Weg geistlich zurückgelegt werden muss, aber was sind die „geistlichen Füße“? Es ist der Glaube eines Menschen. Tatsächlich bewegt sich jeder Mensch geistlich auf einem Weg, Tag für Tag schreitet er dahin, die Frage ist nur: wohin? Läuft er auf dem breiten Weg, der in die Verdammnis führt, oder auf dem schmalen Weg, der ins Himmelreich führt? Beides passiert nur durch Glauben. Es gibt nur diese beiden Wege, auf denen ein Mensch wandeln kann. Den Weg der Sünde und des Todes, der in die Verdammnis führt, oder den Weg, der Jesus Christus ist und der in das Himmelreich des ewigen Gottes führt. Auf diesen Weg, mit dem Ziel der Unsterblichkeit, gelangt man nur, wenn man durch die enge Pforte geht. Beide Wege werden durch die „Füße“ des Glaubens zurückgelegt!

Das Fundament eines jeden Menschen auf dieser Welt ist also sein Glaube. Jeder Mensch glaubt und er kann gar nicht anders. Die wenigsten Menschen verstehen, was der Glaube ist, und wie er in ihnen tagtäglich wirkt, denn der Glaube ist nichts Abstraktes, sondern er ist das Leben eines jeden Menschen. Er ist das, was jeden Menschen antreibt, jeden Tag aufs Neue. Es sind die eigenen Denkmuster, Vorstellungen, Werte und Wünsche. Allerdings versteht wohl kaum jemand, dass „ihr“ Weg sie zum Tod führt. „Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode“ (Spr 14:12). Je nachdem, welche Lehre der Mensch aufnimmt, welches Wort ihn von Kind auf prägt, wird dieses zu seinem Glauben. Das heißt der Glaube ist nichts anderes als ein Wort, es bestimmt die Denkweise und das Handeln und macht es unglaublich schwer, sich überhaupt vorzustellen, dass es ein anderes Wort gibt, und damit ein anderer Weg existiert, der wirklich zum Leben führt und nicht nur richtig zu sein „scheint“. Genau aus diesem Grund ist die Pforte eng, die ins Himmelreich führt. Und der Preis, den ein Mensch zahlen muss, um auf diesen Weg zu kommen, ist der Tod für alles Alte, für seinen alten Glauben, sein altes Ich. „Wer sein Leben lieb hat, der wird‘s verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird‘s erhalten zum ewigen Leben“ (Joh 12:25).

Jesus Christus brachte dieses andere Wort in die Welt und hat darüber gepredigt. Er brachte einen anderen Glauben, der wirklich errettet, im Gegensatz zu allen anderen Worten, die die Menschen in ihrer Sinnlosigkeit gefangen halten, sie durchs Leben treiben und nur den Stolz, die Fleischeslust und die Augenlust befriedigen (1 Joh 2:16). Verliert ein Mensch jedoch sogar diesen Glauben, dann sieht er keinen Sinn mehr im Leben. Ein solcher Mensch beendet sein irdisches, seelisches Leben durch Suizid, und das ist dann sein letzter Glaubensschritt. Bevor er sein Leben durch Suizid beendet, glaubt er, dass nun das Ende für alle seine Qualen gekommen ist. Er glaubt, dass er nun den Frieden findet. Es gibt viele Gründe für Selbstmord: man wurde betrogen; hat seine Ziele nicht erreicht; hat einen großen Stolz, der einen blind macht und nicht weiterleben lässt; man hat viele Schulden, und weiß nicht, wie man diese begleichen soll, hat womöglich Familie und Arbeit verloren – das heißt, der Mensch hat jeglichen Glauben an das weitere Leben verloren. Es bleibt der letzte Glaubensschritt – der physische Tod. Nur leider hat so ein Mensch nicht die geringste Ahnung, was der physische Tod für ihn bedeutet…

Gott, der die Menschen erschaffen hat, hat sie über alle Jahrhunderte hinweg nie ohne Wissen darüber gelassen, dass es den Tod und das Leben gibt. Er hat die Menschen immer wissen lassen, dass es die Wahrheit und die Lüge gibt. Er hat sie wissen lassen, dass es einen Gott gibt, den Schöpfer von allem Sichtbaren und Unsichtbaren, der jedem den Odem gibt. Er hat den Menschen die Fähigkeit des Verstandes gegeben, um zu erkennen, nachzudenken, anzunehmen und abzulehnen. Und er ließ die Menschheit auch nie im Unklaren darüber, dass es eine Lüge gibt, die den Menschen betrügt und belügt, der Name dieser Lüge ist – Teufel, der Vater aller Lügen (Joh 8:42-47). „Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart. Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, sodass sie keine Entschuldigung haben“ (Röm 1:19 f.).

Doch das ist nicht das einzige Zeugnis von Gott. Das größte Zeugnis ist das Erscheinen seines Sohnes Jesus Christus, den er in diese, vom Teufel betrogene, Welt gesandt hat. Jesus Christus war von Anfang an das Wort Gottes und war Gott. Dieses Wort wurde Fleisch und es offenbarte sich den Menschen als der Sohn Gottes, der Menschensohn: „[…]. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme“ – „[…] Ihr seid von unten her, ich bin von oben her; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. […]“ (Joh 18:37,36; Joh 8:23 f.,28; Joh 3:16 f.; Joh 1:1 ff.,14-18). Aber weil die Menschen die Worte, die Jesus Christus zu ihnen sprach, nicht ertragen konnten, haben sie ihn verworfen und ihn auf brutalste Weise hingerichtet. Genauso handelt jeder einzelne heute, wenn er Jesus Christus nicht glaubt. Er verwirft ihn und seine Worte. Die Menschen haben seinem Wort einfach nicht geglaubt und dieses nicht angenommen! Genauso wie Adam, der Gott auch von Anbeginn nicht glaubte, als dieser ihm gebot, nicht vom Baum der Erkenntnis zu essen, denn wenn er das tut, wird er des Todes sterben. Adam glaubte stattdessen der Schlange, die ihm eine Lüge anbot – ein Wort, das genau das Gegenteil des Wortes Gottes war: „[…]. Ihr werdet keineswegs des Todes sterben“ (1 Mose 3:4). Nach diesem Abbild Adams glauben heute alle seelischen Menschen nicht dem Wort Gottes, stattdessen glauben sie dem Wort des Teufels – auch das ist Glaube!

Gott schuf den Menschen mit der Fähigkeit, einen Glauben abzulegen und einen anderen Glauben anzunehmen. Wenn der Mensch nun den wahren Glauben annimmt, ändert sich in ihm alles: seine Sichtweise, sein Verständnis, seine Gedanken, Wünsche und Ziele – alles ändert sich und wird neu in einem solchen Menschen! „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen [der alte Glaube, die alten Gedanken und das alte Verständnis – alles ist neu im Menschen!], siehe, Neues ist geworden“ (2 Kor 5:17).

„Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt“ (Hebr 11:6).

Wie oben bereits beschrieben, ist ohne Glaube nicht die kleinste Regung möglich, keine Tat geschieht ohne Glauben, kein Leben ist möglich. Ohne Wort – kein Glaube! Denn der Glaube ist immer ein Wort, eine Lehre. Die Lehre, die ein Mensch annimmt, ist sein Glaube. Das wird schon deutlich in den Anfängen der Menschheit im Garten Eden: als es kein Wort gab, gab es keinen Glauben. Es gab nur ein seelisches Dasein, das bestand aus: essen, trinken, schlafen, spielen – so wie man es heute bei den Tieren beobachten kann, die keinen Glauben haben, aber dennoch lebendige Wesen sind. „[…]. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen“ (1 Mose 2:7; 1 Kor 15:45).

Wäre Christus also nicht erschienen und hätte nicht von einer anderen Welt erzählt, woher könnten die Menschen dann den Glauben an ein ewiges Himmelreich nehmen? Aber Christus brachte das Wort des Glaubens. Dieses Wort anzunehmen und daran zu glauben – das ist die Fähigkeit und die Aufgabe der Seele. Tausende und abertausende Menschen glauben nicht daran, d. h. sie nehmen das Wort Gottes nicht auf; sie glauben einem anderen Wort, dem Wort der Lüge.

Die Lehre Jesu Christi ist der kostbare Glaube nach der Wahrheit unseres Gottes! So wie geschrieben steht „[…], die mit uns denselben kostbaren Glauben empfangen haben […]“ (2 Petr 1:1) – was ist hier gemeint mit dem „kostbaren Glauben“? Nur dieser kostbare Glaube birgt in sich das Geheimnis der Errettung, das Geheimnis der Unsterblichkeit, das sich in Frieden, Freude, Gerechtigkeit, Heiligkeit, und vor allem in der Liebe und ewigen Seligkeit ausdrückt!

Was ist die Sünde?

Was ist nun die Sünde? Diese Frage ist sehr wichtig und muss gut verstanden werden. In allen Religionen bleibt der Kern der Sünde verborgen und das, was eigentlich keine Sünde ist, wird als solche bezeichnet. Zum Beispiel ist in einigen Religionen das Fernsehen verboten, oder es ist nicht erlaubt, Wein zu trinken. So kämpfen die Gläubigen gegen ihre Wünsche an, die aber in Wirklichkeit nichts mit der Sünde gemein haben. Die tatsächliche Sünde, die den Tod mit sich bringt, wird nicht gesehen und nicht erkannt. Als Konsequenz wird bei Dingen, die keiner Buße bedürfen, gebüßt und geweint! Dort aber, wo die Sünde tatsächlich bekannt werden sollte, wird keine Buße getan.

Der Brief an die Galater, vor allem das fünfte Kapitel, wird oft zitiert, um die Sünde zu erklären: „Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, […]“ (Gal 5:19-21). Und groß ist dann die Verwunderung, wenn man sagt, dass es sich bei den dort aufgezählten Punkten nicht um die eigentliche Sünde handelt. Denn an dieser Stelle sind die Werke des Fleisches aufgezählt, die der Sünde folgen. Die eigentliche Sünde liegt in etwas anderem. Um der Sache auf den Grund zu gehen, beginnen wir von Anfang an.

Was genau wurde zur Sünde vor Gott im Garten Eden? Es war der Unglaube an das Wort, das Gott zu Adam und Eva gesprochen hatte. Es war der Glaube an die Lüge der Schlange, die das Wort Gottes verdrehte, und damit die Lüge gebar! Durch den Glauben an dieses verdrehte Wort Gottes, das an sich keine große oder komplizierte Lüge war, hat der Tod Eingang in den Menschen gefunden (Röm 5:12), und macht bis heute das geistige Wesen des Menschen aus.

Der Herr sagte im Neuen Testament sehr deutlich was Sünde ist: „über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben“ (Joh 16:9). Wie kann das sein, wenn doch alle christlichen Bewegungen offensichtlich an den Herrn glauben und nahezu die Hälfte der Menschheit den Namen „Christ“ trägt. Allein die katholische Kirche zählt mehr als eine Milliarde Mitglieder! Wie ist das zu verstehen?

Die Menschen glauben an ein Ideal von Jesus Christus, er ist für sie eine Art Richtschnur. Jede christliche Bewegung hat sich ein eigenes Abbild von Jesus Christus erschaffen. Doch an den wahren Christus, der das Wort der Wahrheit ist, glauben sie nicht! Es gibt einen Christus der Baptisten; einen Christus der Pfingstler; einen orthodoxen Christus; einen Christus der Apostolischen Gemeinschaft und einen katholischen Christus; einen Christus der Zionisten und so weiter. Doch es gibt nur einen wahren Christus, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Deshalb gibt es auch nur einen wahren Glauben (Eph 4:5).

Christus sagte, die Sünde ist, wenn die Menschen nicht an ihn glauben (Joh 16:9). Daher auch die ganz klare Schlussfolgerung: wenn die Menschen Christus nicht glauben, glauben sie dem Teufel, d. h. der Lüge! Mit anderen Worten ausgedrückt: der Teufel hat heute sehr viele verschiedene Lehren und Auslegungen erschaffen. Sie alle sind falsch, weil sie behaupten, dass der Mensch sich nicht von der Sünde befreien kann, solange er noch im physischen Leib lebt!

Das ist eine grundlegende Abweichung von der reinen Lehre des Evangeliums Jesu Christi. Seine Lehre spricht von der Befreiung von der Sünde im Gewissen (Hebr 9:26), in welchem Christus Platz einnimmt und zum Leben wird. Durch seinen Leib, den Christus geopfert hat, hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden (Hebr 10:14).

Durch den Glauben an den Tod mit Christus auf Golgatha wird der Mensch heilig und gerecht. Die Lehre davon, dass der Mensch mit der Sünde verbleibt, solange er im physischen Leib lebt, ist eine falsche Lehre, die den Herrn als Erretter verleugnet. „[…] Wer recht tut, der ist gerecht, wie auch jener gerecht ist. Wer Sünde tut, der ist vom Teufel“ (1 Joh 3:7 f.).

Wenn der Mensch einer Lehre, die nicht der reinen, unverfälschten Lehre Christi entspricht, glaubt, ist sein Glaube falsch. Es ist der Unglaube an den Herrn, und der Glaube an ein verdrehtes Wort der Wahrheit. Wenn die Lehre des Herrn übertreten wird, bleibt man ohne Gott. Das hat Johannes in seinem zweiten Brief sehr klar formuliert (2 Joh 1:9). Somit ist die Sünde ein falscher Glaube! Es ist ein Zustand, in dem der Mensch ein Sünder ist. Aus diesem Grund kommen dann auch die Früchte der Sünde, mit denen der Mensch immerzu kämpft!

Kehren wir zurück zum Galaterbrief. Das erste Kapitel spricht über die Abkehr vom Evangelium. „Mich wundert, dass ihr euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem andern Evangelium, obwohl es doch kein andres gibt; nur dass einige da sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. […] Ihr lieft so gut. Wer hat euch aufgehalten, der Wahrheit nicht zu gehorchen? Solches Überreden kommt nicht von dem, der euch berufen hat. Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig“ (Gal 1:6 f.; Gal 5:7 ff.).

Die Galater haben eine falsche Auslegung angenommen und es folgten die entsprechenden Früchte, die im fünften Kapitel in den Versen 19-21 beschrieben sind. Wie mussten die Galater nun handeln? Sollten sie einfach die Werke des Fleisches unterlassen oder ihren Glauben ändern? Natürlich mussten sie sich von der falschen Lehre reinigen, ihren Glauben ändern, damit sich dadurch auch ihre Werke und Früchte ändern.

Womit ist allerdings die religiöse Welt heute beschäftigt? Keiner trachtet danach, sich vom falschen Glauben zu reinigen, sondern alle sind sie damit beschäftigt, gegen die Früchte der Sünde anzukämpfen! Dem Teufel kommt das natürlich sehr gelegen. Durch den falschen Glauben bleibt er verborgen und vollbringt sein Werk.

Die Menschen erkennen nicht, dass ein falscher Glaube sie treibt, obwohl ihre Leiden und inneren Kämpfe endlos sind. Das zieht sich durch alle Religionen hindurch. Keiner kann sich als heilig, gerecht und sündenfrei bekennen, und das ist tatsächlich so. Die Sünde bleibt in ihrem Innern und die Früchte der Sünde äußern sich immer wieder. Sie werden zwar „abgeschnitten“, doch wachsen sie immer wieder nach.

Um aus diesem unendlichen Kreislauf auszubrechen, muss der Mensch an das reine, unveränderte Wort der Lehre von Jesus Christus glauben. Der erste Schritt dazu ist die richtige Buße.

Buße und Bekehrung

„Nachdem aber Johannes gefangen gesetzt war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1:14 f.)

Das wichtigste Ziel von Christus war die Verkündigung des Evangeliums. Sein Erscheinen in dieser Welt ist das größte Zeugnis für die Existenz einer anderen Welt, die nichts mit der physischen und zeitlich begrenzten Welt gemeinsam hat. Sie ist geistlich und unvergänglich, in ihr gibt es keine Regeln, Vorschriften und Traditionen. In ihr waltet das Gesetz des Lebens (Röm 8:2). Alle Lehren und Religionen dieser Welt, die sich mit irdischen Satzungen, oder einfacher ausgedrückt, mit dem Leben im „Hier und Jetzt“ beschäftigen, offenbaren nicht das Reich Gottes. Das himmlische Leben bleibt den Menschen verborgen, denn es ist nichts, was mit dem bloßen Verstand begriffen und verstanden werden kann. Dort hat ausschließlich die Führung durch den Heiligen Geist Gültigkeit, denn nur „welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder“ (Röm 8:14). Um ins Himmelreich zu gelangen, muss der Mensch von Gott geboren sein. Dies vollbringt Gott durch das Wort der Wahrheit im Menschen: „Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, […]“ (Jak 1:18).

Doch bevor ein Mensch von Gott geboren werden kann, steht ihm der erste richtige Schritt bevor: die Buße. Wenn der erste Schritt nicht richtig erfolgt, dann werden auch die nachfolgenden Schritte nicht richtig sein, sie werden in die falsche Richtung führen.

Die Buße ist ein sehr ernsthafter, verantwortungsvoller Moment. Es ist wichtig, dass sie aufrichtig und tiefgründig geschieht, in vollem Glauben und Bewusstsein dessen, was der Mensch in diesem Moment macht. Es geht keinesfalls um das oberflächliche Anerkennen von Sünden, wie es in vielen Religionen praktiziert wird: „Ich habe geraucht, getrunken, gestohlen. Ich bereue meine Vergehen zutiefst und werde es nicht mehr tun.“ Eine solche Buße ist sehr oberflächlich und führt den Menschen nicht weiter. Denn sie fasst die Sünde, die der Unglaube an das Wort Gottes ist, nicht an der Wurzel.

Wann geschieht die richtige Buße im Menschen? „So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi“ (Röm 10:17). Welche Predigt ist hier gemeint? Was hört der Mensch? Der Mensch hört das Wort über den wahren Zustand dieser Welt, darüber, dass die Welt für das Feuer aufbewahrt wird und alle Sünder mit ihr vernichtet werden. Weiterhin hört er über Christus, sein Erscheinen in dieser Welt, um die Menschheit zu erretten. Es gibt solche Fälle, dass ein Mensch all diese Worte hört, aber er hat sie nicht wirklich gehört, nicht aufgenommen. Christus sagte dazu „Wer Ohren hat, der höre“ (Mt 13:9)! Wenn der Mensch wirklich hört, dann ist das lebendige Wort Gottes in seinen Verstand und sein Herz vorgedrungen. Durch die Beschäftigung mit dem Wort Gottes fängt der Mensch an zu verstehen, dass diese Welt im Argen liegt. Er wird sich darüber im Klaren, dass auch er Teil dieser Welt ist und dem Tode geweiht ist. Der Mensch glaubt diesem Wort und möchte nicht das Schicksal dieser Welt erleiden, er möchte nicht Teil dieser Welt sein, sondern sehnt sich nach der Errettung – hier geschieht die Buße! Man wendet sich Gott zu, wendet sich von dieser Welt ab und versteht „[…] Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden“ – „Es ging aber eine große Menge mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein“ (Mt 16:24 f., Lk 14:25-27). Nichts und niemand darf zum Hindernis werden, wichtiger sein als der Glaube an das Wort Gottes. Der Mensch trifft die Entscheidung, Christus nachzufolgen („Denn wer den Namen des HERRN anrufen wird, soll gerettet werden“ (Röm 10:13)), er ruft Gott an „HERR, rette mich! Ich bin ein Sünder in dieser Welt, aber ich glaube an Dich, ich bin zu Dir gekommen!“ – die Buße ist vollbracht.

Was bedeutet es, sich zu verleugnen? Es ist sehr wichtig, diese Frage zu verstehen. Denn es betrifft den ganzen Glauben, das ganze Wissen dieser Welt, das im Menschen Raum hatte. Diese Welt ist überfüllt von Glaubenssätzen und Wissen, basierend auf dem und geleitet vom teuflischen Geist. Dies muss ein Gläubiger begreifen, es annehmen und glauben, damit nichts aus dem alten Leben übrigbleibt und im neuen Leben „mitgeschleppt“ wird – andernfalls würde das zu einem ernsthaften Problem führen. Hierzu hat unser Herr ein deutliches Wort der Lehre hinterlassen: „Und er sagte zu ihnen ein Gleichnis: Niemand reißt einen Lappen von einem neuen Kleid und flickt ihn auf ein altes Kleid; sonst zerreißt man das neue und der Lappen vom neuen passt nicht auf das alte. Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißt der neue Wein die Schläuche und wird verschüttet und die Schläuche verderben. Sondern neuen Wein soll man in neue Schläuche füllen“ (Lk 5:36-38).

Rechtschaffene Werke der Buße tun

Zu der Zeit von Johannes dem Täufer kamen Menschen zu ihm, um sich von ihm taufen zu lassen. Auch Pharisäer waren darunter. Sie weigerten sich aber ihre Sünden offen zu bekennen und sich zu bekehren. Zu ihnen sagte Johannes: „[…] Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Buße! […]“ (Mt 3:5-12). „[…], sie sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren und rechtschaffene Werke der Buße tun“ (Apg 26:20). Rechtschaffene Werke der Buße äußern sich dadurch, dass der Mensch seine Taten in dieser Welt bekennt. Wenn er jemandem Unrecht getan hat oder jemandem etwas schuldig ist, sei es Geld oder irgendwelche Dinge, so wird er Versöhnung suchen und alles in seiner Macht Ermessene tun, um diese Menschen zu finden und alles wieder gut zu machen. Es kann natürlich sein, dass jemand ein Gespräch ablehnt und die Entschuldigung nicht annehmen möchte – in einem solchen Fall ist es das Problem der anderen Seite, sofern die gläubige Person alles Nötige von ihrer Seite für den Frieden getan hat. Somit ist dem Menschen alles verziehen, er ist rein von seinem früheren Leben. Gott wird ihm nichts mehr anlasten.

Wie geht es nun weiter? Der Mensch hat sich Gott hingewendet, hat den ersten richtigen Schritt vollbracht in Richtung Geburt von Gott. Aber die Buße ist noch nicht die Geburt selbst, denn die alte Kreatur ist noch nicht gestorben (Joh 12:24 f.). Solange der Mensch weiterhin nach dem alten Adam lebt, wird er immer und immer wieder sündigen. Die Buße und Bekehrung zu Gott ist somit der erste richtige Schritt, um auf den Weg ins Himmelreich zu gelangen.

Die Geburt von Gott

Setzen wir uns tiefer mit der Geburt von Gott auseinander.

Es steht geschrieben: „[…] Es sei denn, dass jemand von Neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Joh 3:3). Auch sagt das Wort: „Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben“ (Röm 5:12). Jeder Mensch, der in diese Welt hineingeboren wird, wird nach der Art des fleischlichen Adams geboren. Das ist seit dem Sündenfall so und ein unumgänglicher Prozess, denn es ist der Lauf der Dinge auf dieser Welt, dass sich alles nur nach seiner eigenen Art vermehren kann. Eine Katze ist nicht in der Lage einen Hund zu gebären, eine Stute gebärt Fohlen und keine Kälber und auch eine Tigerin ist nicht in der Lage, kleine Löwenbabys zu bekommen. Genauso ist es auch für den Menschen unmöglich, anders zu sein als ebenfalls fleischlich, wie sein Urvater Adam es war.

Alles wird immer nach seiner eigenen Art hervorgebracht, deshalb schreibt auch Jakobus darüber: „Lässt auch die Quelle aus einem Loch süßes und bitteres Wasser fließen? Kann auch, liebe Brüder, ein Feigenbaum Oliven oder ein Weinstock Feigen tragen? So kann auch eine salzige Quelle nicht süßes Wasser geben“ (Jak 3:11 f.). Folglich ist auch ein fleischlicher, seelischer Mensch nicht in der Lage, etwas anderes zu gebären als lediglich jemanden, der so ist wie er selbst. „Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden. Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist“ (Joh 3:6-8). Christus hat deutlich gesagt und damit eine Grundlage geschaffen: wenn ein Mensch von Gott geboren ist, dann hört er die Stimme des Geistes! Wenn der Mensch die Stimme des Geistes hört, dann muss er dieser Stimme gehorsam sein und ihren Willen erfüllen: „Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. […] Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind“ (Röm 8:14,16).

Wie geschieht die Geburt von Gott?

Die reine Lehre unseres Herrn ist der lebendige Samen, der gebiert (1 Petr 1:23). „Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, […]“ (Jak 1:18). Nur das reine, unverfälschte Wort Gottes gebiert eine neue Kreatur. Deshalb ist es notwendig, das wahre Wort, den lebendigen Samen Gottes, das ewiglich bleibt, zu hören, um von Gott geboren zu werden!

In allen religiösen Bewegungen, von denen heutzutage tausende existieren, gibt es keine Geburt von Gott, weil das Wort verfälscht wird. Deshalb gebiert die Lehre der Baptisten einen Baptisten, die Lehre der Adventisten – einen Adventisten, die Lehre der Pfingstler – einen Pfingstler, die Lehre der Charismaten – einen Charismaten, alle nach ihrer Art.

Um von Gott geboren zu werden, muss man die reine Lehre unseres Herr Jesus Christus annehmen und an sie glauben. So wie Apostel Petrus sagte: „Simon Petrus, ein Knecht und Apostel Jesu Christi, an alle, die mit uns denselben teuren Glauben empfangen haben durch die Gerechtigkeit, die unser Gott gibt und der Heiland Jesus Christus“ (2 Petr 1:1). Indem wir so wie die Apostel, den teuren Glauben nach der Wahrheit unseres Gottes annehmen, werden wir, die wir entronnen sind der verderblichen Begierde dieser Welt, der göttlichen Natur teilhaftig (2 Petr 1:4). Das Wesen Gottes ist die Heiligkeit: „sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. […]“ (1 Petr 1:15 f.). Kann denn Gott, der heilig ist, etwas Unheiliges gebären? Natürlich nicht! Gott gebiert nach seiner Art – etwas Heiliges, Reines und Gerechtes (1 Joh 3:9). Mit der Geburt von Gott erscheint eine neue, eine noch nie dagewesene Kreatur. „Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Kreatur“ – „Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, […]“ (Gal 6:15; 2 Kor 5:17; Röm 6:6 f.).

Was muss ein Mensch nun tun, um von Gott geboren zu werden? An Golgatha glauben. Die Geschichte von Jesus Christus und seiner Kreuzigung ist vielen bekannt. Unweit der Stadt Jerusalem befand sich der Hügel Golgatha, auf dem Jesus Christus zusammen mit zwei Verbrechern gekreuzigt wurde. Aber die bloße Kenntnis dieser Tatsache rettet nicht. Denn was in diesem Moment für die gesamte Menschheit geschah, ist in sämtlichen christlichen Glaubensrichtungen leider völlig verloren gegangen.

In der heutigen Zeit herrscht die weit verbreitete Annahme, dass alle Wege zu Gott führen. Unter diesem Motto „vereinen“ sich religiöse Glaubensrichtungen trotz offensichtlich bestehender Differenzen. Doch das entspricht nicht dem Wort der Wahrheit und die Bedeutung des wahren Glaubens wird immerzu verfälscht. Es gibt nur einen Weg zu Gott und Golgatha ist die Tür, die zu diesem Weg führt. Denn Golgatha ist der Ort, an dem der alte Mensch mit seinem sündhaften Wesen stirbt und die neue Kreatur geboren wird, weil nichts Unreines in das Himmelreich eingehen wird (Offb 21:27). Für jeden Gläubigen, der Christus in sein Leben aufnimmt, ist das der verantwortungsvollste Schritt auf seinem Glaubensweg. Wer nicht versteht, was das Opfer Jesu Christi auf Golgatha bedeutet, kann nicht von neuem geboren werden. Das traurige Fazit des heutigen Christentums ist, dass es keine neue Kreatur gibt. Der Mensch dreht sich um sich selbst, „umkreist“ Golgatha, hat womöglich ein umfassendes, theoretisches Wissen, aber im wahren Leben wird er nicht zur neuen Kreatur, er ist nicht frei von der Sünde, die in ihm lebt. Anstatt den Menschen einen Ausweg aus dem Teufelskreis der eigenen Sündhaftigkeit zu geben, wird ihnen vor Augen geführt, was man machen darf und was nicht. Dadurch leben die Menschen in ständiger Angst vor einem Fehltritt und davor, erneut zu sündigen. Durch den ständigen Zustand des Unerfülltseins verfallen viele in Depressionen. Die Sünde kommt auf vielerlei Weise immer wieder zum Vorschein: Ein schrecklicher innerlicher Kampf, denn der Mensch kämpft gegen sich selbst.

Wie soll man sich nun so in den Tod Jesu Christi taufen, um tatsächlich mit ihm zusammen für die Sünde zu sterben, mit ihm begraben zu werden und schon jetzt oder schon heute als neue Kreatur nach dem Geist im Himmelreich aufzuerstehen?

Der Mensch kann nichts für seine Heiligkeit und Gerechtigkeit tun, als nur eins: mit ganzem Herzen und ganzem Verstand daran glauben, was Gott in und durch Jesus Christus vollbracht hat!

Was geschah auf Golgatha?

Die Befreiung von der Sünde

Durch das vergossene Blut Christi sind dem Menschen alle Sünden vergeben. „In dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden“ (Kol 1:14). Daran glauben alle christlichen Religionen. Doch was ist darüber hinaus noch auf Golgatha geschehen? „Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib auf das Holz hinaufgetragen, damit wir, den Sünden gestorben, für die Gerechtigkeit leben; […]“ (1 Petr 2:24). „[…]. Nun aber, am Ende der Welt, ist er ein für alle Mal erschienen, um durch sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben“ (Hebr 9:26). Das Opfer Christi ist vollkommen. Er hat für uns schon alles getan. So sind wir allein durch das Opfer Christi für immer frei geworden von der Sünde (Röm 6:22) und das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus hat uns frei gemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes (Röm 8:2). Die Sünde ist ein für allemal vernichtet, sie hat keine Macht mehr über den, der das Opfer auf Golgatha annimmt.

Der Tod des alten Adam

Durch den Tod auf Golgatha hat Christus den alten Adam vernichtet: „Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen“ (Röm 6:6). Das Leben nach dem alten Adam beinhaltet das Leben in Sünde, ein Leben im Unglauben, außerhalb von Gott. Beginnend mit dem Sündenfall, als Adam und Eva durch ihren Ungehorsam sündigten, zog sich diese Sünde durch die gesamte Menschheit hindurch (Röm 5:12) und ist bis heute mächtig in allen Menschen, die das errettende Opfer Jesu Christi nicht annehmen. Das Leben eines jeden Menschen ohne Gott ist ein Leben nach dem Fleisch und für das Fleisch. Das bedeutet, dass ein Mensch unbedingt von diesen drei Dingen eingenommen ist, die diese Welt ausmachen: Fleischeslust, Augenlust und hoffärtiges Leben (1 Joh 2:15-17).

Für Gott existiert der alte Adam nicht mehr, er wurde durch Christus auf Golgatha gekreuzigt. Wie sind wir nun zusammen mit Christus gekreuzigt, wenn doch seine Kreuzigung vor über zweitausend Jahren geschah? Gerade hier liegt das Geheimnis der Erscheinung einer neuen Kreatur verborgen: wir alle waren durch Gott noch vor der Erschaffung der Welt in Jesus Christus hineingelegt. „Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, […]“ – „Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach seinem Ratschluss und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt, jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilands Christus Jesus, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium“ (1 Kor 1:30; 2 Tim 1:9 f.). Bei Gott war bereits alles vor der Erschaffung der Welt bereitet: „Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe“ (Eph 1:4). D. h. der allmächtige Gott, der Christus der Kreuzigung hingegeben hat, hat die ganze Welt nach dem Wesen Adams, nach der alten Kreatur, der Kreuzigung hingegeben. Deshalb sind auch wir in Christus gekreuzigt, obwohl wir noch nicht auf der Welt waren. Das nehmen wir im Glauben an!

Können wir denn weiter sündigen? Natürlich nicht! Und warum? Weil der alte Adam nicht mehr existiert. „Wer aus Gott geboren ist, der tut keine Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist“ (1 Joh 3:9). Nur wer mit Jesus Christus auf Golgatha stirbt, wird von Neuem geboren und ist mit Christus durch den Glauben an die Kraft Gottes auferstanden.

Das Ende des Gesetzes

Durch den Tod Jesu Christi sind wir für das Gesetz des Buchstabens gestorben, sodass es keinerlei Macht mehr über uns hat. Das Verständnis dieser Frage ist wichtig, denn der Stachel des Todes ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz (1 Kor 15:56). Apostel Paulus schreibt: „der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig“ (2 Kor 3:6). „[…]. Nun aber sind wir vom Gesetz befreit worden und dem abgestorben, was uns gefangen hielt, sodass wir in der neuen Art des Geistes und nicht in der alten Art des Buchstabens dienen“ (Röm 7:1-6).

Christus ist des Gesetzes Ende – wer das nicht versteht, kann die Gerechtigkeit Gottes nicht erlangen, denn das Gesetz wird dies niemals zulassen (Röm 10:4). „Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten. Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. […]“ (Röm 3:21 f.). Mit anderen Worten ausgedrückt: Wer für das Gesetz nicht stirbt, der kann nicht in die andere Welt übertreten und die neue Kreatur wird nicht zum Vorschein kommen.

Christus wird zum Leben des Menschen

„Es sagte aber einer zu ihm: HERR, sind es wenige, die gerettet werden? Er aber sagte zu ihnen: Ringt danach, dass ihr durch die enge Pforte eingeht; denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, hineinzukommen, und werden es nicht können“ (Lk 13:23 f.).

Die enge Pforte ist der Übergang aus dieser Welt in die geistliche Welt Gottes. Dieser Übergang ist nur durch den Tod für diese Welt, mit Christus auf Golgatha, möglich! Ein Mensch, der an Golgatha und das, was dort geschehen ist, glaubt, wird von Gott geboren. Die Geburt von Gott vollzieht sich im Geist, also im Gewissen des Menschen. Der Geist des Menschen wird vom Geist Gottes geboren und er wird zum Kind Gottes, teuer erkauft und er gehört nicht mehr sich selbst (1 Kor 6:19 f.). Der Mensch, der Christus in sein Herz aufgenommen hat, ist heilig geworden und auserwählt „[…] um die Tugenden dessen zu verkünden, der mich aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat“ (1 Petr 2:9 f.). Ein solcher Mensch hat den Geist Gottes und lebt nur noch nach seinem Geist. Christus wird zum Gewissen, zum Verstand und zum Leben des Menschen und er lebt nur noch durch Christus – ein Leben, das nicht nach dem Fleisch ist, sondern nach dem Geist: „Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein“ (Röm 8:9).

Die Beschneidung des Herzens

„Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; sondern der ist ein Jude, der es inwendig verborgen ist, und das ist die Beschneidung des Herzens, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht. Das Lob eines solchen ist nicht von Menschen, sondern von Gott“ (Röm 2:28 f.).

Christen sind das auserwählte Volk Gottes, das von dieser Welt abgesondert ist. Jesus Christus gab sich für uns hin, um uns von aller Ungerechtigkeit zu erlösen und sich selbst ein Volk zum Eigentum zu reinigen, das eifrig zu guten Werken wäre (Tit 2:14). Genauso war es mit Abraham, dessen Nachkommen zunächst nur nach dem Fleisch als Volk des Eigentums erwählt waren, was auf das Künftige zeigte. Und zwar darauf, dass die wahren Erben, die nach dem Glauben sind! Deshalb wird jeder Mensch, der an das Evangelium glaubt, zum Eigentum Christi. Durch den Tod Jesu Christi und die Annahme des eigenen Todes mit Christus auf Golgatha, tritt der Mensch aus dieser Welt aus, er sondert sich ab. Das bedeutet er wird zum Volk des Eigentums, getrennt von dieser Welt und heilig.

Die Geburt von Gott und der Tod für diese Welt ist die wahre Beschneidung des Herzens, nicht mit Händen gemacht, sondern durch Gott selbst: „In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschieht, als ihr nämlich euer fleischliches Wesen ablegtet in der Beschneidung durch Christus. Mit ihm seid ihr begraben worden durch die Taufe; mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten. Und er hat euch mit ihm lebendig gemacht, die ihr tot wart in den Sünden und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, und hat uns vergeben alle Sünden“ (Kol 2:11 ff.).

Während der Zeit des Alten Testaments musste sich derjenige beschneiden lassen, der zu den Israeliten gehören und in ihre Gesellschaft aufgenommen werden wollte. So ist es auch heute: um ein Mitglied der Gemeinde Christi zu werden, bedarf es einer Beschneidung, die nicht mit Händen gemacht ist. Wer also mit Christus am Kreuz stirbt, aus dieser Welt austritt und heilig wird, weil er mit Christus für das neue Leben im Himmelreich auferstanden ist, der wird Bürger eines ganz anderen, himmlischen Staates! Dies besiegelt die Wassertaufe. Durch diese wird der Mensch ein Teil des Leibes Christi. Er geht ein Bündnis mit Gott ein und verspricht, sein Leben lang Gott mit gutem Gewissen zu dienen.

Die Wassertaufe

Die Wassertaufe ist das Wort Gottes, sein Gebot: „[…] nicht das Abwaschen von körperlichem Schmutz, sondern der Bund eines guten Gewissens bei Gott, durch die Auferstehung Jesu Christi“ (1 Petr 3:21).

Durch die Wassertaufe besiegelt der Mensch seinen Tod für diese Welt. Der alte Adam stirbt mit Jesus Christus am Kreuz und es geschieht die Auferstehung der neuen Kreatur. „Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir in Christus Jesus getauft sind, in seinen Tod getauft sind? So sind wir mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, genau wie Christus von den Toten auferweckt ist durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir ein neues Leben leben. […]“ (Röm 6:3-7).

Die Wassertaufe ist ein Siegel, welches den Glauben des Gläubigen bestätigt. Um diese sehr ernste und grundlegende Frage besser zu verstehen, ein Beispiel: Wenn ein Dokument aufgesetzt wird, bekommt es am Ende einen Stempel. Dieser Stempel bestätigt die Gültigkeit des Dokuments. Wenn wir anfangen an Gott zu glauben, beginnen wir unser Dokument zu erstellen. Das sind die Schritte im Glauben: die Buße und die Annahme der Lehre von Golgatha, der Glaube daran, was der Tod und die Auferstehung Jesus Christi für einen selbst bedeuten. Wenn der Mensch diese Glaubensschritte zurückgelegt hat, ist das Dokument erstellt und es muss durch ein Siegel bekräftigt werden. Dieses Siegel ist die Wassertaufe, durch die der Mensch Gott ein reines Gewissen verspricht. Er gibt Gott das Versprechen, für den Rest seines Lebens vor ihm zu wandeln, mit ihm zu leben und ihm mit einem guten und reinen Gewissen zu dienen! Der Mensch gehört von nun an nicht mehr sich selbst, sondern Gott.

Wenn der Mensch sein Versprechen nicht hält bzw. davon abweicht, macht er sich schuldig vor Gott, er hat die Treue zu Gott gebrochen. Jedem dürfte klar sein, wohin das führt!

In der Schrift sind Beispiele genannt, wie eine Wassertaufe zu vollziehen ist. Eine Taufe fand stets da statt, wo es viel Wasser gab (Joh 3:23): in einem Fluss, Bach oder See, sodass beide in das Wasser eintreten konnten. „[…] und beide stiegen ins Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn“ (Apg 8:38). Demnach ist es wichtig, dass beide, sowohl der Täufer als auch der Getaufte, ins Wasser eingehen können und der Getaufte von Kopf bis Fuß mit Wasser bedeckt wird. Andere Wassertaufen, bei denen kein vollständiges Untertauchen stattfindet, entsprechen nicht der Wahrheit.

Die Wassertaufe ist also eine Handlung, die das Begräbnis der alten Kreatur, die mit Jesus Christus durch den Glauben am Kreuz gestorben ist, bestätigt. Der Mensch stirbt für diese Welt, so wie Christus für sie gestorben ist und kommt als eine neue Kreatur aus dem Wasser heraus: „Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? […]“ (Röm 6:3 f).

Solch ein Mensch hat die Bedeutung von Golgatha, den eigenen Tod mit Gott am Kreuz, verstanden und bekennt: Jesus Christus ist mein Leben! Ein anderes Leben existiert für diesen Menschen nicht mehr. Die Wassertaufe ist ein Siegel für all das, an was er nun glaubt. So ist der Mensch vom Tod ins Leben (Joh 5:24), von dieser Welt in das Reich des geliebten Sohnes übergegangen (Kol 1:12 ff.). „Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, […] [hat] uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht […] und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus“ (Eph 2:4 ff.).

Festhalten am Glauben

Jesus sagte: „Habt Glauben an Gott“ (Mk 11:22). Der wahre Glaube an Gott beruht ausschließlich auf dem reinen Wort Gottes, auf der Bibel. Zu allem, was in ihr geschrieben steht, sagt dieser Glaube felsenfest „Amen“. Es steht geschrieben, „[…] dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen“ (Röm 6:6). Genauso nimmt der Glaube es auch auf und sagt: Amen! Ich bin gekreuzigt mit Christus, bin mit ihm gestorben und auferstanden. Ich sündige nicht mehr. Dafür danke ich dir, Herr! Doch anfangs können bei denjenigen, die im richtigen Glauben noch nicht geübt sind und die Wahrheit von der Lüge noch nicht unterscheiden können, unterschiedliche Gefühle aufkommen. Dieser Gefühle bedient sich der Teufel und zeigt unbedingt auf die noch irdischen Handlungen: Wie bist du denn gekreuzigt? Du bist doch lebendig, du sündigst doch, schau mal was du noch tust. Gerade hier sind Standhaftigkeit und ein Festhalten am Glauben gefragt.

Jesus sagte: „Habt Glauben an Gott“ – „Durch diesen Glauben haben die Vorfahren Gottes Zeugnis empfangen. Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, sodass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist. Durch den Glauben hat Abel […]. Durch den Glauben wurde Henoch entrückt […]. Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt […]. Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam […]. Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen“ (Hebr 11:2-10). Abraham hat uns ein gutes Beispiel des Glaubens hinterlassen. Er glaubte unerschütterlich und hatte nicht den geringsten Zweifel. Gott prüfte seinen Glauben, indem er ihm befahl, seinen Sohn Isaak, auf den Abraham fünfundzwanzig Jahre wartete, zu opfern (1 Mose 22). Abraham hatte keinen Widerstand und erwies sich bis zum Schluss treu! Er glaubte den Verheißungen Gottes und wusste, dass Gott diese erfüllen wird. Für diesen treuen, unerschütterlichen Glauben wurde er ein Freund Gottes genannt (Jak 2:23). Es gibt nichts Wichtigeres als allein den Glauben, der vor Gott zählt.

„Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht“ (Hebr 11:1). „[…] wir warten im Geist durch den Glauben auf die Gerechtigkeit, auf die man hoffen muss“ (Gal 5:5). Genau das ist der Glaube: sich dessen sicher sein, dass das, was man erwartet, geschieht, auch wenn es momentan noch nicht eingetreten und nicht sichtbar ist. Das, was Gott gesagt hat, wird unbedingt geschehen, denn es ist unmöglich, dass Gott lügt (Hebr 6:17 f.). Gott ist seinem Wort treu und was er versprochen hat, das erfüllt er. Und da wir von so vielen Zeugen des Glaubens umgeben sind, lasst uns alle Last und die quälende Sünde – den Unglauben – ablegen (Hebr 12:1 ff.). Lasst uns mit Geduld den vor uns liegenden Weg gehen und unsere Herzen nicht beschweren lassen, denn „Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue. Sollte er etwas sagen und nicht tun? Sollte er etwas reden und nicht halten“ (4 Mose 23:19)?

Es steht geschrieben: „Darum: ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden“ (2 Kor 5:17). Der wahre Glaube sagt: „Amen, ich bin eine neue Kreatur in Christus, der alte Adam existiert nicht mehr, er ist gestorben und begraben mit Christus!“ „[…] das Himmelreich leidet Gewalt und die Gewalt tun, die reißen es an sich“ (Mt 11:12), „steht im Glauben“ (1 Kor 16:13), „kämpfe den guten Kampf des Glaubens“ (1 Tim 6:12), „bleibt unbeweglich im Glauben“ (Kol 1:23), „[…] ich habe Glauben gehalten“ (2 Tim 4:7). Diese und viele andere Stellen in der Heiligen Schrift zeigen deutlich, dass der Mensch darum ringen muss, den wahren Glauben Gottes in sich fest zu machen und das Himmelreich zu ergreifen.

Es geht nicht um den Kampf mit den Sünden, wie die Religion irrtümlicherweise lehrt, sondern um den Kampf des Glaubens an das reine Wort Gottes. Um den Glauben daran, dass alle Verheißungen Gottes wahr sind und erfüllt werden. Dafür muss der Mensch alles, was nicht mit dem Wort Gottes übereinstimmt, verwerfen. Wenn seine Vorstellungen, seine Gefühle nicht mit der Bibel übereinstimmen, sind sie nicht von Gott. Der Mensch muss sie abwehren, er darf ihnen nicht glauben und darf ihnen nicht folgen. Eines soll immer wieder vor Augen geführt sein: Es ist Gnadenzeit! Es gibt kein Gesetz, das einen verurteilt! Nur der Glaube zählt, den der Mensch immer wieder bezeugen soll, bis es fest in ihm ist: „Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt“ (Röm 8:33 f.). „Deshalb muss die Gerechtigkeit durch den Glauben kommen, damit sie aus Gnaden sei […]“ (Röm 4:16). Denn in Jesus Christus gilt nicht das Gesetz des Buchstabens, sondern allein der Glaube, der durch die Liebe wirkt (Gal 5:6; 6:15 f.).

Die Neue Kreatur in Christus

„Darum kennen wir von nun an niemand nach dem Fleisch; und wenn wir auch Christus gekannt haben nach dem Fleisch, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr so. Darum: ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden“ (2 Kor 5:16 f.).

Der von Gott geborene Mensch ist geistig gesehen zunächst noch ein Kind im Glauben. Dieser neue Mensch ist in der Erkenntnis der Wahrheit noch unerfahren, er muss wachsen und zunehmen, bis er zum vollkommenen Mann in Christus wird.

Ein Kleinkind im Glauben

Die Geburt einer neuen Kreatur und deren Wachstum lässt sich leichter verstehen, wenn man physische Wachstumsprozesse betrachtet. Die neue Kreatur wird am Anfang des Glaubensweges mit einem neugeborenen Kindlein verglichen. Apostel Paulus schreibt: „Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht feste Speise; denn ihr konntet sie noch nicht vertragen. Auch jetzt könnt ihr’s noch nicht“ (1 Kor 3:2). Im Hebräerbrief wird dieser Zustand nochmals verdeutlicht: „Denn wem man noch Milch geben muss, der ist unerfahren in dem Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein kleines Kind“ (Hebr 5:13 f.). „Unerfahren in dem Wort der Gerechtigkeit“ – was bedeutet das? Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Die Lehre Christi kann unbewusst falsch ausgelegt werden, das Kind kann unbemerkt ein falsches Wort aufnehmen und sich damit „vergiften“. Auch die Werke und die Handlungen des Kleinkindes im Glauben sind noch fleischlich. Ebenso wie ein physisches Kind, das noch „in die Hosen macht“, so auch das geistige Kind in Christus – es handelt nach dem Fleisch. Das ist jedoch nicht mit sündigen gleichzusetzen. Deshalb wird es dafür auch nicht bestraft. Wie einem fleischlichen, so auch geistlichen Kind wird ihm dessen Unvollkommenheit nicht zugerechnet. Denn durch den Leib Jesu Christi sind wir für das Gesetz gestorben und befinden uns nicht mehr unter ihm (Röm 7:4 ff.). Deshalb unterliegen die Kinder im Glauben weder dem Gesetz noch der Verurteilung (Röm 8:33 f.), sondern vielmehr der Heiligung (1 Kor 1:30). Mit anderen Worten bedürfen diese Kinder einer aufmerksamen Fürsorge und lauterer Milch. Die richtige geistliche Speise (1 Petr 2:1 f.) lässt ein Kind gesund gedeihen und nach dem Maß des Wachstums erfolgt die Reinigung von allem Fleischlichen.

Wie wächst ein physisches Kind? Durch die richtige Speise. Dem Säugling wird zuerst die Muttermilch und nach der Ausreifung der Verdauungsorgane festere Speise gegeben. Das Baby nimmt an Gewicht zu: die Knochen und Muskeln kräftigen sich; das Gehirn, die Sinnesorgane reifen zu ihrer Vollkommenheit aus. Für das geistliche Kind stellt die Muttermilch bzw. die Speise, das Wort Gottes, die reine Lehre Christi, dar. Das geistliche Kind festigt sich in der Erkenntnis der Gnade (2 Petr 3:18), im Glauben, im Wort, er bekommt geübte Sinne, um Gutes und Böses zu unterscheiden (Hebr 5:14). Die Schrift offenbart sehr deutlich, dass ein Christ wachsen muss: „Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag“ (Spr 4:18; Eph 3:13,15 f.; Phil 1:9-11; Kol 1:10 etc.).

Wachstum und Heiligung

Wenn der Mensch gläubig und von Gott geboren wurde, hat der Teufel den Platz im Gewissen des Menschen verloren. Doch es bedeutet nicht, dass er den Menschen nicht mehr verfolgt. Er sucht regelrecht nach Möglichkeiten auf ihn einzuwirken. Das geschieht durch den Leib, welcher noch um der Sünde Willen tot ist: „Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber [das Gewissen des Menschen] ist Leben um der Gerechtigkeit willen“ (Röm 8:10). Der Leib muss noch „lebendig werden“, d. h. dem Geist völlig gehorsam sein: „Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt“ (Röm 8:11). Weiter steht geschrieben: „So sind wir nun, liebe Brüder, nicht dem Fleisch schuldig, dass wir nach dem Fleisch leben. Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist [Gewissen] die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben“ (Röm 8:12 f.). Und obwohl der Glaube eines Kleinkindes in Christus seinem Wachstum entsprechend vollkommen ist, ist Wachsamkeit gefragt. Man muss den Taten des Fleisches gegenüber stets wachsam sein, denn der Teufel geht umher, „wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1 Petr 5:8). Unentwegt versucht er, das Kleinkind im Glauben zu fangen und ihn durch seinen Leib in Versuchung zu bringen, da er sehr gut dessen Schwachstellen kennt und die Unerfahrenheit im Glauben ausnutzt. Im ersten Petrusbrief steht geschrieben: „Liebe Brüder, ich ermahne euch als Fremdlinge und Pilger: Enthaltet euch von fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten“ (1 Petr 2:11). So kann der Teufel den Menschen von außen reizen und versuchen ihn zurückzugewinnen, indem er ihn durch die fleischlichen Begierden, denen sich der Mensch früher hingegeben hat, verführt. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass nicht der Leib weiterhin sündig ist, sondern dass der Teufel den Menschen durch den Leib angreift. Apostel Petrus schreibt über die Kinder im Glauben: „So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle üble Nachrede und seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein, damit ihr durch sie zunehmt zu eurem Heil“ (1 Petr 2:1 f.). Die Taten des Fleisches können sich auch durch Eifersucht, Zank und Zwietracht äußern, wie Paulus es in seinem Brief an die Korinther beschreibt (1 Kor 3:1-4). Doch solange das Kind im Glauben es nicht erkennt und versteht, wird es ihm nicht zugerechnet, denn es gibt kein Gesetz. Nach dem Maß des Wachstums und der Erkenntnis fallen diese Taten des Fleisches einfach ab.

Ein Kleinkind im Glauben sollte sich nicht kontrollieren. Es sollte nicht damit beschäftigt sein, eigene Unzulänglichkeiten ausfindig zu machen oder sich zu quälen und zu richten. Vielmehr erfreut es sich an der Ernährung mit dem reinen Wort. Plötzlich werden die Augen aufgetan und der Mensch begreift, dass er etwas nicht richtig verstanden und dementsprechend nicht richtig gehandelt hat. Warum versteht man es auf einmal? Christus hat es dem Menschen offenbart; er hat ihm die Augen dafür aufgetan, da er dazu herangereift ist, die Heiligung von Christus mit Freude aufzunehmen. Das Kleinkind denkt, es sei nun bereits erwachsen und freut sich, doch nach und nach wird ihm wieder etwas offenbart. So wächst es zum vollkommenen Mann, zum Maß des Alters und der Fülle Christi. „bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi, damit wir nicht mehr unmündig seien […]“ (Eph 4:13 f.).

Das Evangelium lehrt uns, dass Christus unsere Heiligung ist (1 Kor 1:30). Er selbst ist unser Wachstum und die Heiligung, er reinigt und heiligt uns. Von uns ist dabei lediglich das Einverständnis und der Glaube erforderlich. „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen […]. Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist“ (1 Joh 3:1-3). Wir sind Gottes Kinder! Wir, die wir einst von Gott entfremdet und für den wir tot waren, sind jetzt durch den Glauben lebendig geworden. In unserem Gewissen hat ein Machtwechsel stattgefunden – dort herrscht nun Christus. „Nun aber sind wir vom Gesetz frei geworden und ihm abgestorben, das uns gefangen hielt, sodass wir dienen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten Wesen des Buchstabens“ (Röm 7:6). „Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Kreatur“ (Gal 6:15).

Die Voraussetzungen für den richtigen Wandel vor Gott sind ein reines Herz, ein gutes Gewissen und ein ungeheuchelter (ungefärbter) Glaube (1 Tim 1:5). Ohne ein aufrichtiges Herz kann der Mensch nicht im Licht wandeln, das Blut Christi kann nicht wirken. „Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde“ (1 Joh 1:7)

Wenn ein Mensch irdische Beweggründe hat und sich lediglich seiner Umgebung anpasst, sind seine Bemühungen erfolglos. Er wird früher oder später Schiffbruch im Glauben erleiden. Wer wachsen und sich heiligen möchte, muss aufrichtig zu sich selbst sein.

Die Heiligung ist dem Wachstum gleichzusetzen. Dieser Vorgang erfolgt so lange, bis der Gläubige zu einem vollkommenen Mann in Christus geworden ist: „dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, […] und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid, […] und die Liebe Christi erkennen könnt, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle. […]“ (Eph 3:16-21).

Wird das Wachstum eines physischen Kindes in Monaten oder Jahren, Körperlänge oder Gewicht gemessen, so ist das Wachstum des geistlichen Kindes an der Erfüllung mit Jesus Christus zu messen: „Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder“ (Röm 8:14). Je mehr sich der Gläubige Christus hingibt, umso mehr wird er von ihm geleitet. „Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres HERRN und Heilandes Jesus Christus. […]“ (2 Petr 3:18).

Wachstum in Freiheit

Ein großes Hindernis für das Wachstum stellt das Gesetz dar. Oder einfacher gesagt, die Vorstellung, wie ein Christ zu sein hat. Dieses Muster hat nichts mit der natürlichen Entwicklung des Lebens zu tun und wird vom Teufel geschickt eingesetzt, um den Menschen nach dem Fleisch zu richten. In Christus gibt es kein Gesetz, kein „Muss“, vielmehr sind wir dem Gesetz gestorben. Wer in Christus lebt, „muss“ nur eins: sich von seinem Geist leiten lassen.

Unter dem Gesetz sind Wachstum und Heiligung schlicht unmöglich, denn der Buchstabe verurteilt zum Tode (2 Kor 3:6-9). Zum Vergleich: wenn die Eltern ihre Säuglinge für das nächtliche Schreien oder Einnässen bestrafen würden, würde ein solches Kind höchstwahrscheinlich zu einem körperlich und geistig kranken Menschen heranwachsen.

Wenn ein ehemals religiöser Mensch nun den wahren Glauben annimmt, stellt diese Frage eine enorme Schwierigkeit dar. Solch ein Gläubiger muss sich sehr ernsthaft mit der Frage der Freiheit vom Gesetz auseinandersetzen. Der Teufel wird unbedingt versuchen, den Menschen durch das Richten zu Fall zu bringen. Als Angriffsfläche benutzt er die Werke, die anfangs noch fleischlich sein können. Die Ausrüstung mit dem Wort Gottes dient als stärkste Waffe gegen die Anfechtungen des Teufels: „So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus“ (Röm 6:11). Der Sieg über die Sünde ist auf Golgatha vollbracht. Diesen Sieg muss sich ein Mensch durch den Glauben zu Eigen machen und diesen Glauben bewahren.

Wer von Gott geboren ist, dem ist es gegeben, seinen eigenen Körper zu beherrschen und zu lenken: „damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen. Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus, […]. So sage ich nun und bezeuge in dem HERRN, dass ihr nicht mehr leben dürft, wie die Heiden leben in der Nichtigkeit ihres Sinnes. […] Sie sind abgestumpft und haben sich der Ausschweifung ergeben, […]. Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt; […]“ (Eph 4:14-23). „Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel“ – dieses Gebot richtet sich an ein Kind Gottes; es muss, indem es in der Wahrheit und Erkenntnis wächst, lernen seinen Körper zu lenken und diesen der Gerechtigkeit und Heiligkeit hinzugeben! Dann ist der Mensch auf das Kommen Jesu Christi vorbereitet und sein Leib wird sich bei dessen Kommen verwandeln. Er wird dem Leib Jesu Christi, nach dessen Auferstehung von den Toten, gleichgestellt sein. Gott beobachtet und sieht seine Kinder: wie sehr sie ihn lieben, wie stark sie darum bemüht sind und wie sie sich seiner Führung hingeben. Das, was dem Menschen gegeben ist zu tun, wird Gott für ihn nicht tun. Gott erwartet von der Seele, dass sie sich durch Bitten und Flehen Gott hingibt, damit er durch sie wirken kann! Es wird ausdrücklich gefordert: „[…], dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, […]“ (Röm 12:1). Gott wird den Menschen nicht zwingen; der Mensch muss selbst eifern, streben und sich mit sich selbst beschäftigen, um sich mit Gerechtigkeit zu kleiden: „Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, so erkennt ihr auch, dass, wer recht tut, der ist von ihm geboren“ (1 Joh 2:29).

Das geistige Wachstum eines Gläubigen wird anhand der Fülle der Heiligung, der Reinheit des Glaubens, der Gerechtigkeit und der Heiligkeit des Lebens gemessen. Jakobus schreibt darüber: „[…] Wer sich aber im Wort nicht verfehlt, der ist ein vollkommener Mann und kann auch den ganzen Leib im Zaum halten“ (Jak 3:2). Er beginnt folgendermaßen: „Liebe Brüder, nicht jeder von euch soll ein Lehrer werden; […]. Denn wir verfehlen uns alle [als Kinder] mannigfaltig im [Wort]“ (Jak 3:1 f.), denn ein Kind ist noch unerfahren in dem Wort der Gerechtigkeit (Hebr 5:13). Wenn aber ein Kind, das im Wort unerfahren ist, zum Lehrer wird (was in der Praxis nicht selten geschieht), kann einiges schieflaufen. Im Kindesalter besteht stets die Gefahr, von der Wahrheit abzuweichen. Darüber spricht Jakobus im fünften Kapitel: wenn jemand von der Wahrheit abgeirrt ist, so muss man ihn bekehren, denn er hat gesündigt! Zu sündigen bedeutet nach dem Neuen Testament, in die Lüge zu geraten, in seinem Glauben betrogen zu sein, die eine oder andere menschliche Lehre anzunehmen. Dieser Zustand wird in dem Brief an die Galater beschrieben. Paulus schreibt an die Galater, dass sie gesündigt haben und von der Wahrheit abgeirrt sind. Darum ist es so wichtig, sich um das geistige Wachstum zu bemühen, damit das nicht passieren kann. Denn das ewige Leben wird nur ein Heiliger und ein Gerechter ererben

diesen Zustand muss jeder selbst erreichen, wie geschrieben ist: „Darum, liebe Brüder, bemüht euch desto mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr nicht straucheln und so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres HERRN und Heilands Jesus Christus“ (2 Petr 1:10 f.).

Wer überwindet, der wird alles ererben

„Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein“ (Offb 21:7). Was muss nun überwunden werden? Die Schrift sagt: „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.Denn alles, was in der Welt ist, des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit“ (1 Joh 2:15-17).

Was wird der Mensch ererben? Die neue Stadt Jerusalem! „Wer ist es aber, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist? […] Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat“ (1 Joh 5:5,4). Und dieser Glaube wird das verwirklichen, auf das wir hoffen (Hebr 11:1).

Warum heißt es „wer überwindet“ und nicht „wer überwunden hat“? Der Herr verkündete: „[…] Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir“ (Mt 16:24). Was soll man unter „sich selbst verleugnen“ verstehen? Wie kann ich mich selbst verleugnen, wenn ich doch ich selbst bin? Ich lebe, ich atme, ich esse und trinke, schlafe und gehe arbeiten. Das alles bin doch ich! Soll ich etwa aufhören zu atmen, zu essen und zu schlafen, um mich selbst zu verleugnen? Was steckt wirklich dahinter? Der Herr hat es an einer anderen Stelle so ausgedrückt: „Wer sein Leben lieb hat, der wird's verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird's erhalten zum ewigen Leben“ (Joh 12:25). Es bleibt spannend: wie soll man es vollbringen, das eigene Leben auf dieser Welt zu hassen? Kann ich etwa aus dieser Welt in eine andere Welt übergehen, in der es ein anderes Leben geben wird? Ein Leben, für das es sich lohnt, diese Welt zu verlassen, so dass sie für einen vollkommen fremd und abstoßend, ja sogar verhasst wird? Der Herr sagte: „Es ging aber eine große Menge mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein […]“ (Lk 14:25 ff.).

Welch starke Worte! Ein seelischer Mensch, der nicht von Gott geboren ist, wird sie nicht verstehen können. Man muss erst von Gott geboren werden, damit man danach von Gott die Offenbarung in sich selbst bekommt. Der, der überwindet!

Ja, Christus hat diese Welt überwunden, weil er zwar in dieser Welt war, jedoch das Weltliche nicht gelebt hat! „[…] Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege“ (Lk 9:58).

Zu einem seelischen, irdischen Menschen, der Christus folgen wollte, sagte er, als er ihn um folgendes bat: „[…] HERR, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe: Aber Jesus sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!“ (Lk 9:59 f.).

Damit zeigte der Herr, dass nichts mehr wert sein kann als der Glaube und der Dienst für das himmlische Reich. Der Mensch muss alles, was in ihm einen höheren Stellenwert hat, in sich überwinden! Ja, der Mensch ist gläubig geworden, er möchte Christus folgen, doch es wird immer ernste Hindernisse geben, die das verhindern wollen. Das sind Dinge, die in seinem Leben eine große Rolle gespielt haben, an die er sich gewöhnt hat und die selbstverständlich waren. Und nun muss er sich davon absagen, sie verlassen, auch wenn es für sein Umfeld und alle Nahestehenden nicht nachvollziehbar ist.

„Und ein andrer sprach: HERR, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, dass ich Abschied nehme von denen, die in meinem Haus sind. Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes“ (Lk 9:61 f.).

Wahrscheinlich war dieser Mensch eine Zeit lang Christus nachgefolgt, war mit seinen Jüngern zusammen, als der Herr lehrte und wirkte und kam letztendlich zum Entschluss: „Ich möchte Christus nachfolgen!“ Aber er wollte erst von seiner Familie Abschied nehmen und erst danach für immer dem Herrn folgen, um mit ihm zu sein. Christus antwortete ihm so, weil er seine Unentschlossenheit sah, und dass er nicht vom ganzen Herzen treu war. Innerlich war die Familie für ihn noch von Bedeutung und hat in seinem Herzen Raum eingenommen. D. h. die Selbstverleugnung für das Leben dieser Welt ist in ihm nicht geschehen! Und der Herr sprach diese wichtigen Worte: wenn er sich nicht von allem verleugnet, was er hat, auch von seinem Leben in dieser Welt, wird er nicht sein Jünger sein können! (Lk 14:26,33).

Ohne Selbstverleugnung, ohne die Absage von seinem Leben in dieser Welt wird der Mensch für das Himmelreich nicht tauglich sein können! Wenn er nicht für die irdische Welt stirbt, wird er für das Göttliche nicht leben können!

Deshalb ist der erste, notwendige Sieg des Menschen: die Selbstverleugnung, der Übergang aus dieser Welt in die himmlische Welt. Darin muss der Mensch siegen! Christus hat gesiegt! Wenn der Mensch Christus annimmt, ist Christus bereit, diesen Sieg in ihm zu vollziehen. Und er wird ihn auch vollziehen, wenn der Mensch ihm diese Möglichkeit gibt: der Glaube ist die Erfüllung des erhofften Sieges in einem selbst. Was muss man tun, um sich selbst zu verleugnen? Der Mensch muss überwinden und den Sieg davontragen.

Der Herr erläuterte seine Lehre zu dieser Frage: „Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind's, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden!“ – „Es sprach aber einer zu ihm: HERR, meinst du, dass nur wenige selig werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringt darum, dass ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden's nicht können“ (Mt 7:13 f.; Lk 13:23 f.).

Viele haben danach gesucht, wollten hineinkommen, doch es ist ihnen nicht gelungen, weil sie nicht überwunden haben! Hier liegt der Kernpunkt: der Herr Jesus Christus war bereit, den Sieg in dem Menschen, der gläubig wurde und hineingehen wollte, zu vollziehen. Doch der Mensch selbst war nicht bereit, sein Leben nach dem Fleisch und für das Fleisch in dieser Welt zu hassen und sich selbst zu verleugnen. Der Herr wird niemals schuld daran sein, dass der Mensch den Weg nicht richtig gehen konnte, so wie Apostel Paulus sagte: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der HERR, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben“ (2 Tim 4:7 f.).

Somit ist der erste und der wichtigste Sieg, den man erringen muss: die Geburt von Gott! Wenn die Geburt von Gott durch das Wort der Wahrheit nicht geschieht, ist alles andere, was auch immer der Mensch zu tun vermag, vergeblich. Das Ziel wird er nicht erreichen können, da er nicht genug darum geeifert hat, die enge Pforte hindurchzugehen und den Willen des mächtigen Gottes zu erfüllen.

Gehen wir in unseren Überlegungen weiter: derjenige, der die enge Pforte hindurch gegangen ist, ist auf dem schmalen Weg, der direkt in das Himmelreich führt. Dieser Weg ist der Herr Jesus Christus selbst: „Ich bin der Weg“ (Joh 14:6). Um diesen Weg treu bis zum Ziel zu vollenden, muss man auch überwinden. Der Herr und die Apostel haben dazu viele Beispiele gegeben: das 25. Kapitel im Matthäusevangelium spricht von fünf törichten Jungfrauen, die nicht überwunden haben und nicht in das Himmelreich hineingekommen sind. Es war ihnen gegeben, sie waren auf dem richtigen Weg, aber...! Weitere Beispiele sind: der faule Knecht, der seinen Zentner verbarg; die Böcke, die zur Linken des Herrn stehen: „[…] Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!“ (Mt 25:41). So wie die törichten Jungfrauen und der faule Knecht die gleiche Möglichkeit hatten zu siegen, denn es gibt kein Ansehen der Person bei dem Herrn, so ist es auch in dem Beispiel mit den Böcken – sie waren bereits auf dem richtigen Weg, haben aber ihren Lauf nicht vollendet.

Ferner: „[…] sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt“ (Röm 13:14). „Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen“ (1 Kor 6:12). „Kinder, hütet euch vor den Abgöttern!“ (1 Joh 5:21). Die Frage des Götzendienstes ist eine sehr ernste Frage! Der Götzendienst ist eine der gräulichsten Handlungen gegen Gott! Israel hat aufgrund von Götzendienst seinen Staat und seine Errettung als das Volk Gottes verloren. Nur ein Rest wird nach der Gnade gerettet werden (Röm 9:27; 11:26-39).

Das Alte Testament ist voller Beispiele von dem Götzendienst Israels. Folgende Stellen im Neuen Testament sprechen über den Götzendienst: 1 Kor 10:7; Eph 5:5; Kol 3:5; 1 Petr 4:3; 1 Kor 10:14; 1 Kor 6:9. „Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun“ (Offb 22:15).

Das sechste Kapitel im ersten Brief an Timotheus beschreiben sehr detailliert, was man auf dem schmalen Weg unbedingt überwinden muss: Stolz, Geiz, Hoffnung auf das Irdische! „O Timotheus! Bewahre, was dir anvertraut ist, und meide das ungeistliche lose Geschwätz und das Gezänk der fälschlich so genannten Erkenntnis“ (1 Tim 6:20). Es ist notwendig als Sieger befunden zu werden auf dem Weg zum Himmelreich.

Warum muss man also auf dem schmalen Weg überwinden? Weil sich das Wachstum in der Gnade und der Erkenntnis aus Glauben in Glauben vollzieht (Röm 1:17; 2 Petr 3:18). „Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung […], und ein jeder von euch verstehe, sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehre zu halten […]. Niemand gehe zu weit und übervorteile seinen Bruder im Handel; denn der HERR ist ein Richter über das alles, wie wir euch schon früher gesagt und bezeugt haben. Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung“ (1 Thess 4:3-7).

Apostel Paulus schrieb nicht zufällig: „[…]. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, […]“ – „Leide mit als ein guter Streiter Christi Jesu […]. Und wenn jemand auch kämpft, wird er doch nicht gekrönt [wenn er nicht überwunden hat], er kämpfe denn recht [im Gesetz des Geistes, das lebendig macht in Jesus Christus (Röm 8:1 f.)]“ (Eph 6:10-18; 2 Tim 2:1-5).

Das Wort der Lehre unseres Herrn lehrt uns: wir befinden uns in einem sehr schrecklichen Krieg. Wer überwindet, wird das Himmlische ererben, wer nicht überwindet, wird am ersehnten ewigen Ziel vorbei gehen! Unser Sieg ist der Herr Jesus Christus, der in uns den Sieg vollbringen wird. „Und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu“ (Phil 1:6). In welchem Fall wird es so sein, dass der Herr in uns den Sieg vollbringen wird? Wenn das auf uns zutrifft: „Darum umgürtet die Lenden eures Gemüts, seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi. Als gehorsame Kinder […]“ (1 Petr 1:13 f.).

Unbedingt müssen wir gehorsame Kinder des mächtigen Gottes sein! So werden wir überwinden und alles ererben!

Wer auf Gottes Weg geht, muss wachsam sein

„Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“ (Mk 14:38). „Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben, […]“ (1 Petr 5:8 f.). „Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, dass er wache an meiner Tür täglich, dass er hüte die Pfosten meiner Tore“ (Spr 8:34).

Die ganze Bibel lehrt uns von der Wachsamkeit im Glauben. Wie drückt sich diese aus? Was bedeutet es, zu wachen? Es ist sehr ernst, denn das geistliche Leben eines jeglichen Christen hängt davon ab, wie wachsam er ist. Ohne Wachsamkeit wird der Gläubige zwangsläufig Schiffbruch erleiden.

„[…] Du Sohn des Teufels, voll aller List und aller Bosheit, du Feind aller Gerechtigkeit, hörst du nicht auf, krumm zu machen die geraden Wege des HERRN?“ (Apg 13:10). Diese Worte zeigen deutlich, dass der Feind darauf bedacht ist, durch Arglist und Bosheit im Menschen die Wahrheit zu zerstören.

Der Teufel ist ein Geist der Bosheit. Er und seine Diener sind in der Lage, die Gestalt von Engeln anzunehmen und haben das Ziel, die Menschen in die Irre zu führen (2 Kor 11:13-15), um so viele wie möglich mit sich in den Tod zu reißen. Am Beispiel der kriminellen Welt zeigt sich das Wesen des Teufels sehr deutlich. Hier wird nach dem Prinzip gehandelt: „Ich soll sterben und du willst dich retten? Nein, auch du wirst mit mir untergehen!“ Um vom Teufel nicht betrogen zu werden, ist es für den Gläubigen lebenswichtig, Gottes Wahrheit zu kennen und darin zu wachen: „Hab acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stücken! Denn wenn du das tust, wirst du dich selbst retten und die, die dich hören“ (1 Tim 4:16).

Wer auf Gottes Weg wandelt, muss sehr wachsam sein, um von diesem Weg nicht abzukommen und sich nicht in die Irre führen zu lassen. Dafür muss man den Feind gut verstehen und seine Taktik kennen. Mit einem weltlichen Verstand ist dies unmöglich. Denn der Teufel und seine Handlungen sind physisch nicht greifbar. Nur wenn Christus das Gewissen und den Verstand eingenommen hat, ist der Mensch in der Lage, den Geist des Teufels zu erkennen, der sich z. B. in der Gestalt von falschen Gedanken, die einen unbewusst einnehmen, äußert. Ein Christ schützt sich vor diesen Angriffen, indem er die Waffenrüstung Gottes anzieht. Das heißt, das Schild des Glaubens ergreifen, den Helm des Heils anziehen und das Schwert des Geistes tragen, welches das Wort Gottes ist: „Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“ (Eph 6:11 f.).

Die Waffen des Teufels

Als erstes versucht der Feind, die Wachsamkeit des Gläubigen zu schwächen, damit er die Lüge nicht mehr von der Wahrheit unterscheiden kann. Zum Beispiel tritt der Teufel in der Gestalt eines Engels heran, mit schmeichelnden Worten scheinbarer Liebe und Freude. Er streckt nicht sofort seine „Krallen“ aus. Sein wahres Gesicht zeigt er erst, wenn er Macht über den Menschen gewonnen hat.

Und da der Mensch diese Taktik nicht erkennt, schenkt er dem Teufel Glauben. Zum Beispiel fällt er darauf rein, wenn der Teufel versucht, ihm manche Dinge dieser Welt schmackhaft zu machen. So findet erst eine kleine Lüge ihren Platz im Herzen des Gläubigen, und wenn sie unentdeckt bleibt, wächst sie. Der Mensch beginnt zu zweifeln, verliert die Einfältigkeit im Glauben und wird träge im Wort. Er verliert langsam den Geschmack an der geistlichen Speise und sein Herz fängt unbemerkt an, sich immer mehr den irdischen Sachen zuzuneigen. So gelingt es dem Teufel, den Christen zu fangen. Und natürlich wird er dann sein Werk unbedingt bis zum bitteren Ende ausführen, bis der Mensch ganz vom Glauben abfällt und vom Leben in den Tod übergeht.

„Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte. Ich fürchte aber, dass wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus“ (2 Kor 11:2 f.). Apostel Petrus bringt das bildliche Beispiel eines brüllenden Löwen (1 Petr 5:8). Klar ist, dass das Zusammentreffen mit einem Löwen für einen Menschen tragisch bzw. tödlich enden kann. Damit zeigt Petrus, dass wenn der Mensch nicht ausreichend gerüstet ist, der Teufel ihn erbarmungslos verschlingen wird. Er greift den Menschen unerwartet an, und zwar dann, wenn dieser nicht im Glauben wacht! So findet er ein warmes Plätzchen im Herzen des Menschen und kann ihn durch seinen Betrug in das ewige Verderben führen.

Ein weiteres Beispiel verdeutlicht noch einmal, wie wichtig die Wachsamkeit für den Christen ist. Wache halten ist während des Krieges überlebensnotwendig. Jede Nacht muss ein Soldat Wache stehen, während sich die restliche Mannschaft ausruht. Wenn dieser Soldat nun einschläft, wird der Feind zweifellos die Gelegenheit nutzen, um den Wachmann und danach den Rest der Mannschaft umzubringen. So wie im physischen Leben der Feind seinen Gegner immer zu vernichten versucht, so ist es auch im geistlichen Leben. Nur ist es hier noch ernster, denn es geht um das ewige Leben oder den ewigen Tod.

Im ersten Johannesbrief sind die Waffen bzw. die Armee des Teufels deutlich beschrieben: „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Denn alles, was in der Welt ist. des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. […]“ (1 Joh 2:15-17).

Die Waffen Gottes sind das komplette Gegenteil zu den Waffen der bösen Geister unter dem Himmel. Die Waffe Gottes ist: „Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich“ (Mt 5:3). Dieser Zustand ist für den Menschen grundlegend in Bezug auf die Waffenrüstung, denn er beinhaltet Sanftmut, Demut, Geduld, die Liebe zum Feind und besiegt jegliche Waffe des Teufels. Zu den Waffen Gottes gehören alle Eigenschaften, die in der Bergpredigt unseres Herrn genannt werden: selig sind, die reinen Herzens sind; ihr seid das Salz der Erde; ihr seid das Licht dieser Welt! Auch die beiden Briefe des Apostel Paulus an Timotheus sprechen von der Waffenrüstung Gottes. Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass die Waffen Gottes himmlisch und geistig sind, sie sind der Geist der Wahrheit. Die Waffen des Teufels sind auch geistig, doch sie sind irdisch, fleischlich und bergen den ewigen Tod in der Finsternis in sich. Die Sünde ist, wenn der Mensch mit den Waffen des Teufels ausgerüstet ist, weil er an ihn glaubt. Die bösen Geister unter dem Himmel zu entlarven ist die Waffe des Lichts, welche durch den Glauben und die Liebe in unserem Herrn Jesus Christus wirkt.

Der Teufel hat nur eine einzige Angriffsfläche für seine Waffen: Das ist der Körper eines Menschen und alles, was damit zu tun hat. Die Legionen des Teufels sind sehr stark und deren Pfeile sind glühend. Ein Christ kann nur dann gegen sie bestehen, wenn er mit der Waffenrüstung Gottes bekleidet ist.

Der Glaubensweg in Wachsamkeit

Ein Mensch, der wahrhaftig gläubig wird, durchläuft mehrere Glaubensstufen und jede einzelne davon ist von Wachsamkeit geprägt. Der Glaubensweg eines Christen ist ohne Wachsamkeit gar nicht erst vorstellbar. Zuerst muss der Mensch den Glauben annehmen, dass es nur einen wahren Gott gibt und dass die Bibel das Buch Gottes ist. Dieses Buch öffnet der Welt das Geheimnis seiner Lehre, das Wesen und den Willen Gottes. Um an die Bibel glauben und ihr vollkommen vertrauen zu können, muss der Mensch sehr wachsam sein. Denn er muss die Bibel kennen und verstehen lernen: „Mein Sohn, wenn du meine Rede annimmst und meine Gebote behältst, dass dein Ohr auf Weisheit achthat, und du dein Herz der Einsicht zuneigst; ja, wenn du nach Vernunft rufst und deine Stimme nach Einsicht erhebst, wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forschst wie nach Schätzen: dann wirst du die Furcht des HERRN verstehen und die Erkenntnis Gottes finden“ (Spr 2:1-5).

Schon vor der Geburt von Gott muss der Mensch sehr wachsam sein in der Lehre Jesu Christi, nur so kann sich der Glaube nach dem reinen Wort Gottes festigen. Jedoch folgt erst nach der Geburt von Gott der Heiligungsprozess, der auch nur dann stattfindet, wenn der Mensch wachsam ist. Das bedeutet nicht, dass er sich kontrollieren, Gesetze befolgen und seine Handlungen bewerten muss. Das alles führt nicht zum Wachstum im Glauben. Wachsamkeit im Glauben bedeutet an dieser Stelle nicht, dass der Mensch sein Innerstes unter Kontrolle hält, in der Hoffnung, durch ein angepasstes äußeres Erscheinungsbild gerecht zu werden. Das Innere eines solchen Menschen gleicht dabei einer angespannten Feder, die stets versucht sich aufzurichten und sich zu äußern. Er lässt das aber nicht zu, da er annimmt, dass gerade das die Wachsamkeit ist. Deshalb steht er Wache für diese religiöse „Wahrheit“. In Wirklichkeit ist es jedoch nicht Wachsamkeit, sondern eine Lüge des Teufels. So ein Mensch wird zu einem meisterhaften Heuchler, denn inwendig hat er das eine und nach außen gibt er etwas ganz anderes aus. Ein Christ muss seinem Gewissen hingegen freien Lauf lassen. Richtiges Wachstum im Glauben hängt einzig und allein von der Erkenntnis ab. Und die Erkenntnis hängt wiederum von der Wachsamkeit im Wort Gottes ab. Das geschieht nicht ohne Beten und das Ersuchen um Klarheit oder Offenbarung von Gott. Ein im Glauben gefestigter Christ hat geübte Sinne und kann das Gute vom Bösen unterscheiden: „Feste Speise aber ist für die Vollkommenen, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben und Gutes und Böses unterscheiden können“ (Hebr 5:14).

Der Christ ist dazu berufen, sich vom Geist Gottes leiten zu lassen. Nur in vollkommener Wachsamkeit kann der Mensch Gottes Geist in sich hören und verstehen. Nur durch Gottes Leitung ist der Mensch fähig, anderen Menschen im Wort zu dienen und ihnen das Wort der Wahrheit nahe zu bringen. Ein wahrer Christ ist in jeder einzelnen Glaubensstufe, also seinen ganzen Glaubensweg hindurch, wachsam!

Das Gebet

„Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit im Gebet für alle Heiligen und für mich, dass mir das Wort gegeben werde, wenn ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums zu verkündigen“ (Eph 6:18 f.). „Seid beharrlich im Gebet und wacht in ihm mit Danksagung! Betet zugleich auch für uns, dass Gott uns eine Tür für das Wort auftue und wir das Geheimnis Christi sagen können, […]“ (Kol 4:2 f.). „betet ohne Unterlass“ (1 Thess 5:17).

Die ganze Bibel zeigt uns die Anbetung Gottes von Anbeginn der Welt. Angefangen von Set, dem Sohn Adams, von dem das Geschlecht der Söhne Gottes begann, wurde der Name des Herrn angerufen. „[…]; denn Gott hat mir, sprach sie, einen anderen Sohn gegeben für Abel, den Kain erschlagen hat. Und Set zeugte auch einen Sohn und nannte ihn Enosch. Zu der Zeit fing man an den Namen des HERRN anzurufen“ (1 Mose 4:25 f.). Von Anbeginn der Menschheit bis heute beten die Menschen. Entweder sie beten den wahren lebendigen Schöpfer an, oder sie sind dazu verführt Götzen anzubeten. Es gibt sehr viele „Götter“, die von den Menschen verehrt werden. Doch für uns Christen gilt: „so haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm; und einen HERRN, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn“ (1 Kor 8:6).

Die Gedanken des Herzens machen das Gebet aus

Jeder Mensch betet. Selbst wenn es ihm nicht bewusst ist. Beten ist ein natürlicher Vorgang. Denn der Mensch ist wie ein Gefäß, das nach seiner Erfüllung sucht. Seine eigentliche Bestimmung ist, die Vollkommenheit in sich zu tragen und Frieden, Ruhe, Freude und Selbstsicherheit zu erlangen. Physisch gesehen ist der Mensch als vollkommenes Wesen erschaffen. Geistig benötigt er jedoch etwas, das ihn erfüllt. Deshalb befindet er sich ständig auf der Suche nach seiner Erfüllung. Den Menschen werden viele „Götter“ angeboten, die das vollkommene Glück versprechen. Spirituelle Ideologien, Religionen, Parteien und Vereinigungen, Lebensphilosophien und vieles mehr. Zum Beispiel streben viele Menschen eine berufliche Karriere an, die mit dem vollkommenen Glück lockt. Um das Ziel zu erreichen, betet der Mensch unentwegt. Er betet nicht den wahren Gott an, sondern seinen Vorgesetzten, von dem der nächste Posten innerhalb der Karriereleiter abhängt. Jeder Mensch, unabhängig davon, ob er gläubig ist oder nicht, führt unbedingt einen Dialog in seinem Herzen. Je nachdem, welchem Ziel sich der Mensch verschrieben hat, mit diesem „Gott“ steht er in Kontakt, ihn betet er auch an.

Diese Anbetung eines Götzen in sich selbst ist das Gebet. Glaubt ein Mensch daran, dass Reichtum glücklich macht, wird er sich gedanklich ständig mit diesem Thema beschäftigen – er betet das Geld an. Glaubt jemand an die Schönheit, werden seine Gedanken und sein Streben so ausgerichtet sein, dass er gut aussieht und sich gut kleidet. Wird ein Star oder ein Promi angebetet, dreht sich im Herzen eines Fans unbedingt alles um sein Idol. Die Gedanken des Herzens machen das Gebet aus.

Wie sollte das Gebet eines Menschen aussehen, der an den wahren, lebendigen Gott glaubt? In unserem Leben und Wandel vor und in Gott gibt es keine Musterbeispiele. Es gibt nichts Theatralisches, keine Heuchelei, wie es in der religiösen Sphäre gängig ist. Es geht nicht darum, nach bestimmten Regeln zu handeln oder etwas aus sich herauszupressen, was gar nicht in einem ist. Das ist der Geist dieser Welt, das Leben eines irdischen Menschen. Anders kann es auch nicht sein. Das Wandeln vor Gott ist im Gegensatz dazu aufrichtig, ehrlich, einfach – der Mensch ist immer so, wie er in Wirklichkeit ist, er verstellt sich nicht und heuchelt nicht. Dies ist nur möglich, wenn man fest daran glaubt, dass Gott einen so liebt wie man ist. Die Rettung ist uns nicht nach den Werken, sondern nach der Gnade gegeben!

In Gott gibt es keine Regeln

Der Wandel vor Gott und nicht vor den Menschen äußert sich auch im Gebet. Ein aufgesetztes Gebet, das gedankenlose Wiederholen auswendig gelernter Verse ist Heuchelei. Das sechste Kapitel des Matthäusevangeliums (Verse 1-8) beschreibt es sehr gut. In der religiösen Welt wurde das Gebet zu einem felsenfesten Gesetz. Das Gebet muss dort nach bestimmten Regeln oder Formen ablaufen. Auf Knien, um Demut vor Gott zu zeigen; im Stehen und keinesfalls im Sitzen oder Liegen, um Gott den nötigen Respekt zu erweisen usw. So betet der Mensch mehrmals täglich, indem er ein und dasselbe wiederholt. Vergisst er es, eilt er zur Buße und versucht künftig, die Regeln und Formen strikt einzuhalten, in dem Glauben, Gott damit zu gefallen. Die Menschen gewöhnen sich so an dieses Leben und diese Traditionen, dass sie sich nicht einmal vorstellen können, dass dies nur menschliche Fabeln sind. Sie sind ein Joch, von den Religionen auf die Menschen auferlegt, und haben kein Leben in sich. Die wahre Bedeutung des Gebets und das Verständnis des Gebots „Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass“ (1 Thess 5:16 f.) bleibt verborgen.

Denn es steht geschrieben: „und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen. […]“ (Joh 8:32,36). Die ganze Bibel zeigt uns, wie unterschiedlich die Menschen Gott angebetet haben. Als Nehemia zum Beispiel dem König den Wein reichte, merkte dieser die Traurigkeit Nehemias und fragte ihn nach dem Grund. Da betete Nehemia: „[…] da betete ich zum Gott des Himmels und sprach zum König […]“ (Neh 2:2-5). Das Gebet vollzog Nehemia in seinem Herzen, verborgen vor dem König, ohne dabei irgendwelche Rituale auszuführen. Esra hatte folgendermaßen gebetet: „[…] zerriss ich mein Kleid und meinen Mantel und raufte mir Haupthaar und Bart und setzte mich bestürzt hin. […] Und um das Abendopfer fasste ich mich und stand auf in meinem zerrissenen Kleid und Mantel, fiel auf meine Knie und breitete meine Hände aus zu dem HERRN, meinem Gott, […]“ (Esra 9:3-6). Und König David hat den Herrn auch in seinem Bett angebetet (Ps 139). So ist das Gebet nach der Heiligen Schrift keinerlei Formen, Riten oder vorgeschriebenen Mustern unterworfen. Obwohl das „Vaterunser“ in den Religionen oft als das von Jesus vorgegebene Gebetsmuster verstanden wird. Doch Jesus lehrte seine Jünger zu beten, als sie noch nicht von Gott geboren und somit noch nicht geistig, sondern noch seelisch waren. Sie waren stets bei ihm, er führte und leitete sie. Zu denen, die von Gott geboren sind, wird aber gesagt: „Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in aller Wahrheit leiten. […]“ (Joh 16:13). Und es ist gesagt: „Gott ist Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ und nur solche Anbeter will Gott für sich haben (Joh 4:24,23). Das kann ein Mensch nur erfüllen, wenn er von Gott geboren und Jesus Christus zu seinem Gewissen geworden ist. Jesus Christus lebt in uns, wir können immer mit ihm reden, Antworten bekommen, ihn im Gewissen hören. Für uns gibt es keinerlei Vorgaben, denen wir nachkommen müssen. Wir beten immer. Unabhängig von Zeit und Raum, ungeachtet äußerlicher Umstände findet ein Dialog mit Gott im Herzen statt. „Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist […]“ (Eph 6:18). „Seid beharrlich im Gebet“ (Kol 4:2) und „betet ohne Unterlass“ (1 Thess 5:17). Unser Gebet ist die Liebe zu Gott und der Wunsch, immer mit ihm Gemeinschaft zu haben. Es äußert sich unterschiedlich, je nach Situation und unserem Wunsch im Herzen. Wir loben und preisen den Herrn; wir danken Gott und geben ihm die Ehre. Wir legen alle Wünsche und Sorgen auf ihn; wir bitten und flehen; wir beten für uns und bitten für andere. Denn Gott erfüllt alles, er ist überall und in Allem – wie im Herzen des Gläubigen als auch im Himmel. „Denn die Augen des HERRN sehen auf die Gerechten, seine Ohren hören auf ihr Gebet; […]“ (1 Petr 3:12). Er wohnt sowohl in einem Licht, zu dem niemand kommen kann als auch in einem demütigen Herzen (1 Tim 6:16; Jes 57:15). Wir haben den wahrhaftigen, lebendigen Gott erkannt. Er, der unsere Gegenwart und Zukunft, unser unvergängliches Reich ist, lebt in unseren Herzen und im Herzen beten wir ihn an.

Leben nach dem Geist

Ein Mensch, der Gott erkannt hat, kann ohne Gebet nicht leben. Es ist der Atem seines Glaubens, vergleichbar mit dem physischen Körper, der ohne Sauerstoff nicht lebensfähig ist. Jeder Mensch atmet, ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass er atmen muss. Es ist ein automatischer Prozess, der natürlich und ohne Zwang geschieht. Genauso geht es dem inwendigen, geistlichen Menschen, der ebenso atmen muss, um zu existieren. Damit das Gebet tatsächlich zum Atem des Glaubens wird, muss der Mensch nach dem Geist leben. Wenn das noch nicht geschehen ist, muss man im Glauben wachsen und sich in der Frömmigkeit üben, wie geschrieben steht: „[…] übe dich selbst aber in der Frömmigkeit! Denn die leibliche Übung ist wenig nütze; aber die Frömmigkeit ist zu allen Dingen nütze und hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens“ (1 Tim 4:7 f.). Die Frömmigkeit ist das Wesen Gottes. Damit Gott im Menschen leben und wirken kann, muss sich der Mensch Gott hingeben. Dies geschieht im Gebet. Man muss sich voller Demut, Geduld und Sanftmut Gott hingeben, Gott Raum geben in einem zu wirken. Ohne Gebet ist dies nicht möglich, denn wenn man im Gebet beharrt, gibt man dem Geist Gottes den Raum zu wirken.

Somit ist das Gebet der Atem des Glaubens, ganz unabhängig wie ein Mensch betet: im Liegen, Sitzen oder Stehen. Es gibt keine Vorgabe, kein richtig oder falsch. Nur die Liebe zu Gott und der Wunsch, mit ihm zu leben ist das, was zählt. Es ist herrlich, wenn ein Mensch inwendig die Führung des Geistes erlebt. Um diese Führung zu verspüren, ist es wichtig, den Geist nicht zu dämpfen: „Den Geist dämpft nicht“ (1 Thess 5:19). Hierfür ist es wichtig, wachsam und im Gebet zu sein. Genau das bedeutet mit Gott in Verbindung zu sein und seinem Willen zu folgen.

Die Taufe mit dem Heiligen Geist

„Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. […]. Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind“ (Röm 8:9,14 ff.).

Der kindliche Geist, den wir empfangen haben, ist der Geist Gottes, der Geist Christi. Das geht deutlich aus dem neunten Vers (Röm 8) hervor: Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Und dann ist weiter gesagt: Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein! Dann folgt im Vers 14: Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Man kann also auch mit Bestimmtheit sagen: Denn welche der Geist Christi treibt, die sind Gottes Kinder! Und weiter: Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen. Der kindliche Geist ist der Geist des Sohnes Gottes selbst, wie geschrieben ist: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, […] damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen. Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind […]“ (Gal 4:4-7)! Diese Bibelstellen bestätigen, dass der Geist Gottes und der Geist Christi ein und derselbe Geist ist!

Wann und wie bekommt der Mensch den Geist Gottes, den Geist Christi? Empfängt der Mensch den Heiligen Geist nur einmal für immer oder empfängt er ihn zweimal? Und bekommt der Mensch den Heiligen Geist gleichzeitig mit der Geburt von Gott, oder ist es erforderlich zu eifern und verstärkt darum zu beten, um die Taufe mit dem Heiligen Geist zu empfangen? „Johannes der Täufer war in der Wüste und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. […]; und predigte und sprach: Es kommt einer nach mir, der ist stärker als ich […]. Ich taufe euch mit Wasser; aber er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen“ – „[…]; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen“ (Mk 1:4-8; Mt 3:11).

Wie taufte Jesus Christus mit dem Heiligen Geist? Die Schrift zeigt es deutlich: „[…]. Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft. […] und sind alle mit einem Geist getränkt!“ – „Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft?“ (1 Kor 12:13 f.; Röm 6:3). Die Taufe mit dem Heiligen Geist ist die Taufe in den Tod, den Tod der alten Kreatur zusammen mit Christus am Kreuz: „Es sei aber fern von mir, mich zu rühmen [nach dem Fleisch] als allein des Kreuzes unseres HERRN Jesus Christus, durch den mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Kreatur!“ – „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (Gal 6:14 f.; 2 Kor 5:17).

Deshalb ist die Taufe mit dem Heiligen Geist direkt mit der Geburt von Gott durch den Heiligen Geist verbunden. Das kann in der Schrift deutlich und klar nachverfolgt werden: im Hause des Hauptmanns Kornelius, als Petrus den Anwesenden das Wort der Wahrheit predigte, fiel der Heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhörten und sie wurden von Gott geboren. Das war für alle sichtbar und Petrus befahl daraufhin, das Geschehene durch die Wassertaufe zu besiegeln – neue Kreaturen sind erschienen! (Apg 10).

Es ist auch deutlich geschrieben: „Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung“ (Eph 4:30). Und ebenso: „In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Seligkeit – in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, der verheißen ist, welcher ist das Unterpfand unsres Erbes, zu unsrer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit“ (Eph 1:13 f.). Und: „Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. [Hier ist keiner mehr nach dem Fleisch] Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus“ (Gal 3:26-29).

Die Heilige Schrift offenbart, dass alle, die vom Heiligen Geist geboren sind, den Heiligen Geist innehaben. Dass es anschließend notwendig ist, zusätzlich dafür zu beten, um die Taufe mit dem Heiligen Geist zu empfangen, ist nicht erwähnt. Obwohl es einige Lehren gibt, die das behaupten. Doch was folgt vielmehr nach der Geburt von Gott? „Und seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein, damit ihr durch sie zunehmt zu eurem Heil“ – „Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi, damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen. Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus, […]“ – „[…]. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm […]“ (1 Petr 2:2; Eph 4:11-16; Kol 2:8 ff.). Das ist, worum man eifern, beten, bitten und klopfen sollte. Es gibt viele Gaben, aber es ist stets ein und derselbe Heilige Geist, der den Menschen geboren hat – er ist da, er befindet sich inwendig im Menschen, es ist aber zwingend erforderlich, sich mit dem Wort der Wahrheit, der geistigen Speise zu ernähren, damit sich das Wachstum richtig vollzieht! (1 Kor 12:4-11,27-31; Joh 6:27; 1 Tim 4:16; 2 Tim 1:13).

Mit dem Erwachsenwerden, kommt auch der Wunsch zu dienen. Dazu ist einfach gesagt: „[…] dass, ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst“ – „[…]. Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus“ (Röm 12:1; 1 Petr 2:4 f.). „Ihr aber seid der Leib Christi und jeder von euch ein Glied [alle sind durch den Heiligen Geist in den Leib Christi getauft]. […]. Strebt aber nach den größeren Gaben“ (1 Kor 12:27-31; 14,1).

Wenn man von Gott geboren ist und den Heiligen Geist innehat, muss man nicht mehr um den Heiligen Geist eifern, sondern zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi wachsen und vielmehr darum eifern, mit den Gaben des Heiligen Geistes zu dienen!

Der vollkommene Mann in Christus

„Darum wollen wir jetzt lassen, was am Anfang über Christus zu lehren ist, und uns zum Vollkommenen wenden; wir wollen nicht abermals den Grund legen mit der Umkehr von den toten Werken, mit dem Glauben an Gott“ (Hebr 6:1) – schreibt Apostel Paulus an die Hebräer, da sie in den Anfängen des christlichen Glaubens stehen geblieben sind. „Und ihr, die ihr längst Lehrer sein solltet, habt es wieder nötig, dass man euch die Anfangsgründe der göttlichen Worte lehre und dass man euch Milch gebe und nicht feste Speise. Denn wem man noch Milch geben muss, der ist unerfahren in dem Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein kleines Kind. Feste Speise aber ist für die Vollkommenen […]“ (Hebr 5:12-14).

Jeder Christ muss im Glauben vollkommen werden, „damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen“ (Eph 4:14). Aus diesem Grund: „Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten […] damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi“ (Eph 4:11-13).

Das Wort ist unsere geistliche Speise

Das Wachstum eines jeden Christen beginnt mit der Erscheinung einer neuen Kreatur nach der Geburt von Gott. Um sich zu stärken, muss das neugeborene Kind lautere Milch trinken: „Seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein, damit ihr durch dieselbe zunehmt“ (1 Petr 2:2). Weiter sagt Christus über die geistliche Speise: „Schafft euch Speise, die nicht vergänglich ist, sondern die bleibt zum ewigen Leben. Die wird euch der Menschensohn geben; denn auf dem ist das Siegel Gottes des Vaters“ (Joh 6:27). Diese Speise, die zum ewigen Leben führt, gab Christus: „Ich bin das Brot des Lebens […]. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt. […] Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am jüngsten Tage auferwecken. Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm“ (Joh 6:48,51,54-56).

Für das neugeborene Kind ist Christus bzw. sein Wort die lautere Milch. In Abhängigkeit vom „Wachstumsalter“ nimmt der Gläubige entweder lautere Milch zu sich oder aber festere Speise, wie Brot. Ob es nun lautere Milch oder festere Speise ist, es ist immer das Wort Christi, seine Lehre. Ernährt sich ein Gläubiger richtig, wächst er von einem kleinen Kind zu einem vollkommenen Mann, „zum Maß des Alters der Fülle Christi“, heran. Die richtige geistliche Speise ist unentbehrlich für das Wachstum, denn: „Wer darüber hinausgeht und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht; […]“ (2 Joh 1,9).

Wer in der unverfälschten Lehre Christi bleibt, der hat die Liebe Gottes: „Wer nun bekennt, dass Jesus Gottes Sohn ist, in dem bleibt Gott und er in Gott. Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“ (1 Joh 4:15 f.). Diese Liebe erbaut jedes Glied und den gesamten Leib Christi: „[…]. Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus, von dem aus der ganze Leib zusammengefügt ist und ein Glied am andern hängt durch alle Gelenke, wodurch jedes Glied das andere unterstützt nach dem Maß seiner Kraft und macht, dass der Leib wächst und sich selbst aufbaut in der Liebe“ (Eph 4:14-16). „[…], von dem her der ganze Leib durch Gelenke und Bänder gestützt und zusammengehalten wird und wächst durch Gottes Wirken“ (Kol 2:19).

Werke vollbringen wie Christus

Das volle Maß der Fülle zeigt sich in der Erscheinung Jesu Christi. Für ihn war nichts unmöglich. Er ging auf dem Wasser wie auf einer Feste; er befahl dem Sturm aufzuhören und es wurde still; er hat das Meer beruhigt; hat tausende Menschen mit ein paar Broten satt gemacht; die Toten auferweckt; hat alle Krankheiten heilen können; Geister ausgetrieben und weitere Wunder vollbracht: „Es sind noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat. Wenn aber eins nach dem andern aufgeschrieben werden sollte, so würde, meine ich, die Welt die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären“ (Joh 21:25).

Wie äußert sich die Vollkommenheit eines Gläubigen, der das volle Maß der Fülle Christi erreicht hat? Kann er die gleiche Stärke erreichen wie Christus? Christus selbst sagte dazu: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn“ (Joh 14:12 f.). Er sagte auch: „Habt Glauben an Gott! Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich ins Meer!, und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, dass geschehen werde, was er sagt, so wird's ihm geschehen. Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr's empfangt, so wird's euch zuteilwerden“ (Mk 11:22 f.). „[…] Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein“ (Mt 17:20). Das bedeutet, dass die Werke, die Christus vollbrachte, auch für einen Christen möglich sind.

In der Liebe bleiben

Doch viel wichtiger als Wunder zu vollbringen ist es, Gottes Liebe in sich zu haben. Denn Apostel Paulus hat geschrieben: „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze. […] Die Liebe hört niemals auf […]“ (1 Kor 13:1-13).

Die Liebe ist Gott selbst. Sie ist sein Geist, seine Reinheit und Frömmigkeit, seine Unsterblichkeit (1 Joh 4:12-14)! Jesus sagte: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: HERR, HERR, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!“ (Mt 7:21-23).

Daraus folgt klar und deutlich, dass die Rettung nicht in Wundertaten und außergewöhnlichen Werken liegt. Auch wenn ein Mensch weissagt, heilt, Geister austreibt oder andere Dinge tut, muss es nicht bedeuten, dass er die Rettung hat. Der Teufel kann sich auch anpassen und Wunder vollbringen. Die Rettung und das ewige Leben mit Gott, das ist die Liebe, die sich im Menschen offenbaren muss! Es geht nicht um die seelische, vergängliche Liebe dieser Welt. Da der Mensch nach dem Ebenbild Gottes erschaffen ist, ist jeder Mensch imstande zu lieben. Doch diese menschliche Liebe vergeht. Die Liebe von Gott ist sein Heiliger Geist. Sie kann und wird nicht vergehen, weil sie Gott selbst ist. Diese Liebe hat Gott der Menschheit durch das Erscheinen seines Sohnes Jesus Christus in diese Welt gezeigt und gegeben. Und Christus ist eins mit Gott, er ist Gott und ist das ewige Leben (1 Joh 5:20; Röm 9:5; Joh 10:30)!

Über die Liebe sagt Christus: „Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. […] und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht“ (Joh 14:21,23 f.). „Wer darüber hinausgeht und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht […]“ (2 Joh 1,9).

Im zwölften Kapitel des ersten Briefes an die Korinther werden die geistlichen Gaben, die zur Erbauung des Leibes Christi dienen, beschrieben: „Es sind verschiedene Gaben; aber es ist "ein" Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist "ein" HERR. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist "ein" Gott, der da wirkt alles in allem. In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller […]“ (1 Kor 12:4-13). Die Christen sollen nach noch größeren Gaben streben (1 Kor 12:31). Doch bevor ein Christ nach den Gaben strebt, muss er die Liebe ergreifen: „Strebt nach der Liebe!“ (1 Kor 14:1): Und wie ist diese Liebe? „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört niemals auf; […]“ (1 Kor 13:4-8). Daran kann sich jeder prüfen, ob er diese Liebe hat und ob sich diese äußert.

„[…] Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr selig geworden […]“ (Eph 2:4 ff.). Gott gibt den Menschen die Möglichkeit, sein Wesen in sich zu tragen und so die Unsterblichkeit zu erlangen. Er hat durch Christus bereits alles dafür getan, der Mensch muss es nur noch glauben und somit teilhaftig an seiner Natur werden. „Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm […]“ (Kol 2:9 f.). Im achten Vers des gleichen Kapitels warnt Paulus: „Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus“ (Kol 2:8).

Die Fülle in Christus

Durch den richtigen Glauben erlangt man die Fülle der Gottheit. Die Gerechtigkeit eines Menschen ist nur Jesus Christus: „Durch ihn [durch Gott] aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht ist zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung“ (1 Kor 1:30). „Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist. Wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig […]“ (Röm 14:17 f.). Durch diesen Glauben erlangen wir das wahre Leben, das allein in Christus verborgen ist, und ererben die Ewigkeit: „welche aber gewürdigt werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten […] sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, weil sie Kinder der Auferstehung sind“ (Lk 20:35 f.).

Wie kann ein Mensch nun das volle Maß der Fülle Christi erreichen und wie äußert sich diese Vollkommenheit? Die Antwort gibt uns die Schrift: „Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit“ (Kol 3:14). Die Liebe ist Gott selbst (1 Joh 4:16). Und Gott ist das Wort (Joh 1:1-5). Dieses Wort wurde Fleisch und kam durch Christus in diese Welt (Joh 1:14-18). Dieses Wort, das Gott und Christus ist (1 Joh 5:20), ist die Wahrheit (Joh 17:17). Wenn der Mensch in der Wahrheit ist und bleibt, erkennt er sie (Joh 8:31-36) und wird von Gott geboren (Jak 1:18). Wenn der Mensch von Gott geboren ist, ist er frei vom Gesetz der Sünde und des Todes und lebt nicht mehr nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist. Er lebt nach dem Gesetz des Geistes in Jesus Christus (Röm 8:1 f.; 1 Joh 3:9).

Halten wir fest: Wenn ein Mensch von Gott geboren wurde, muss er immer danach streben, im Glauben zu wachsen, um das Wort Gottes vollständig in sich aufzulösen. Er muss sich von Christi Wort ernähren und sich dem geistlichen Wachstum hingeben. Erst wenn er das Wort Gottes in sich vollkommen aufgelöst hat, dann: „[…]. Wer sich aber im Wort nicht verfehlt, der ist ein vollkommener Mann und kann auch den ganzen Leib im Zaum halten“ (Jak 3:1 f.). Deshalb hat der Mensch, der das volle Maß der Fülle Christi erreicht hat, die Fülle der Liebe in seinem Leben erlangt. Indem er die Liebe Gottes in sich hat und in ihr lebt, trägt er die Unsterblichkeit Gottes – das ewige Leben – in sich.

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