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Der kostbare Glaube nach der Wahrheit Gottes: Kapitel 3.

Kapitel 3

Die Finsternis. Über den Teufel

„Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir; […]“ (Apg 17:26 ff.).

In seiner Weisheit hat Gott den Menschen eine Aufgabe gegeben: nach ihm zu suchen und ihn kennenzulernen, um zu verstehen, dass er allein Leben gibt. Würden die Menschen danach streben, Gott zu erkennen, so würden sie sich nicht um das belanglose, irdische Leben sorgen: „Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft“ (Mt 6:31 f.). Doch die Menschen haben sich dem Aufbau ihres irdischen Lebens hingegeben, den Alltagssorgen, die sie weder tags noch nachts Ruhe finden lassen! Salomo hat das Leben dieser Welt gut beschrieben: „Allein schaue das: ich habe gefunden, daß Gott den Menschen hat aufrichtig gemacht; aber sie suchen viele Künste“ (Pred 7:29). „Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind“ (Pred 1:14). „Alles Mühen des Menschen ist für seinen Mund, aber sein Verlangen bleibt ungestillt“ (Pred 6:7).

Wenn es nur bei den Sorgen um das fleischliche Leben geblieben wäre! Doch neben der Hektik und der Eitelkeit hat eine schreckliche Lüge im Menschen Platz gefunden — nämlich, dass Gott nicht existiert! Der Mensch ist sich selbst Gott geworden. „[…]. Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein Gott. Sie taugen nichts; ihr Treiben ist ein Gräuel; da ist keiner, der Gutes tut. Der HERR schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage. Aber sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer“ (Ps 14:1 ff.). Und wenn es für die Menschen keinen Gott gibt, so gibt es für sie auch keinen Teufel. Doch er existiert, so wie die Schrift sagt: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Begierden wollt ihr tun. […]. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge“ (Joh 8:44). Dass die Menschen lügen, ist sicherlich kein großes Geheimnis. Doch kaum jemand möchte sich zugestehen, dass es den Teufel gibt, der das im Menschen bewirkt. In diesem Fall müsste man ebenso anerkennen, dass es auch Gott gibt, was wiederum für die Existenz von Himmel und Hölle sprechen würde. Für die Menschen scheint es einfacher zu sein, Gott und den Teufel zu verneinen. Es lässt sich eben ruhiger leben, wenn man den Gedanken verdrängt, in der ewigen Verdammnis landen zu können. Deshalb möchten sich die meisten nicht damit beschäftigen, obwohl alle wissen, dass unser Leben auf dieser Erde früher oder später ein Ende hat.

Ist der physische Tod das wirkliche Ende?

Wenn ein Mensch mit dem Tod in Berührung kommt oder Todesgefahr verspürt, werden sein Körper und seine Seele von Furcht ergriffen; als ob ihm jemand in diesem Moment zuflüstern würde, dass der Tod etwas Unumkehrbares und Schreckliches sei. Ein solcher Augenblick stellt alles andere in den Schatten. Was passiert danach? Wohin geht die Seele? Um dem Tod zu entrinnen, kann ein Mensch unglaubliche Dinge vollbringen: Reaktionen und Kräfte, die man für unwahrscheinlich gehalten hätte und die nicht mehr wiederholt werden können. Viele haben eine solche Erfahrung gemacht, doch die wenigsten wissen, dass nicht die plötzliche Begegnung mit dem physischen Tod die eigentliche Gefahr ist. Denn auch wenn manche dem Tod ein paar Mal entrinnen konnten, besiegen können sie ihn doch nicht. Früher oder später kommt der Zeitpunkt für jeden. „Der Mensch hat keine Macht, den Wind aufzuhalten, und hat keine Macht über den Tag des Todes, und keiner bleibt verschont im Krieg, und das gottlose Treiben rettet den Gottlosen nicht“ (Pred 8:8).

Die Trennung vom physischen Körper ist aber nicht der eigentliche Tod. Diese Lüge wurde vom Teufel sehr überzeugend verbreitet. Der eigentliche Tod bleibt ein Geheimnis. Die Menschen erkennen nicht, dass das Ende des Lebens im physischen Leib nur eine Bestimmung von Gott ist, eine Folge des Ungehorsams (1 Mose 3:19; Pred 12:7). Wenn das Leben hier auf dieser Erde endet, so geht der Mensch lediglich in eine andere Form der Existenz über. Das ist entweder der Tod in der Finsternis oder das ewige Leben im Licht.

Der eigentliche Tod ist eine geistliche Dimension des Daseins. Dieses Geheimnis wird durch die Bibel enthüllt: Er ist die ewige Finsternis, in der Heulen und Zähneklappern sein wird. Dort ist der feurige Pfuhl, wo der Wurm nicht stirbt und das Feuer niemals erlischt (Mt 13:42; Mk 9:43-48). Es ist ein Zustand außerhalb von Gott, die Finsternis, die sich schon jetzt in Bosheit, List, Hass, Lüge und Heuchelei äußert. Es ist das Wesen des Teufels, der ein Geist der Finsternis ist.

Als Christus zu einem seiner Jünger sagte: „[…] Folge du mir und lass die Toten ihre Toten begraben“ (Mt 8:22), äußerte er damit den Zustand eines Menschen ohne Gott, ein Zustand im Tod und in der Sünde: „[…], so ist der Tod zu allen Menschen [durch Adam] durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben“ (Röm 5:12). Die Sünde ist der Stachel des Todes, sie vollbringt ihre Arbeit und bringt das Verderben (1 Kor 15:56). Somit ist das eigentlich Schreckliche nicht der Abschied vom physischen Leib, sondern der innere Zustand des Menschen, der nach dem Übergang in die andere Welt nicht mehr verändert werden kann (Lk 16:22-26). Genau daher verspürt die Seele Todesangst. Sie ahnt es und setzt alles daran, dem Tod zu entrinnen.

Obwohl Gott jeden Menschen als ein freies Wesen mit einem fähigen Verstand erschaffen hat, hat niemand die Möglichkeit, sich selbst vom Tod zu befreien. Der Mensch ist zwar fähig, sein physisches Leben in dieser Welt zu gestalten, doch was seinen inneren Zustand angeht, so ist er nicht in der Lage, selbstbestimmt zu leben. In diesem Punkt ist er nicht frei. Er ist so erschaffen, dass er immer einen Geist in sich trägt, der ihn leitet. Dieser bestimmt den geistlichen Zustand des Menschen.

Natürlich will Gott den Menschen dazu gewinnen, seine eigentliche Bestimmung zu erfüllen: den Geist Gottes aufzunehmen und mit ihm vereint zu leben. Gott hat den Menschen für sich selbst erschaffen und will sich durch ihn äußern. Aber auch der Teufel will durch den Menschen wirken und macht alles dafür, damit dieser ihm glaubt und nach seinem Willen handelt. Mit seinen Verführungen lockt er und malt aus, wie schön und begehrenswert das Leben hier auf der Erde ist. Dabei richtet der Teufel den Fokus des Menschen auf den Körper, so dass sich alle Gedanken und Bemühungen um das Wohlbefinden des eigenen Leibes drehen. All die vermeintlichen Freuden des Lebens scheinen so vielversprechend zu sein, dass der Mensch glaubt, sein Glück darin zu finden und dass das Leben nur aus diesen Dingen bestehen würde. Der Mensch setzt alles daran, diese Gelüste zu befriedigen und das solange, bis sie überhandnehmen und er ohne sie nicht mehr leben kann. Der Mensch lebt in der Sünde und wird von ihr getrieben. Durch all die Lüste führt der Teufel den Menschen so weit, bis sich die Finsternis in ihrer ganzen Abscheulichkeit in ihm abbildet: „Sie sind abgestumpft und haben sich der Ausschweifung ergeben, um allerlei unreine Dinge zu treiben in Habgier“ (Eph 4:19 f.). Er liebt die Lüge anstelle der Wahrheit, tut Böses statt Gutes; zählt das Süße für bitter und das Bittere für süß; betrachtet die Finsternis als Licht und das Licht als Finsternis (Jes 5:20). Dieser geistliche Zustand äußert sich in allen Handlungen und Taten des Menschen. Die Folge ist das Erbe der ewigen Finsternis, wo Heulen und Zähneklappern ist, ein Los der Feiglinge und Ungläubigen, der Frevler und der Mörder, der Unzüchtigen und der Götzendiener (Offb 21:8).

Wenn sich schon beim Gedanken an ein Gefängnis Angst breit macht, wie ist es dann in der Ewigkeit? Von dort gibt es kein Zurück, es ist eine ewige Haft im hoffnungslosen Dasein. Die gesamte Bibel warnt uns davor, indem sie den Ernst der Sache darlegt und den richtigen Weg offenbart. Dieser Weg ist Christus — er ist die Wahrheit und das Leben (Joh 14:6). Solange wir noch auf der Erde sind, haben wir Zeit, das reine Wort des Glaubens anzunehmen. Doch es gibt eine Kraft, die sehr daran interessiert ist, uns davon abzubringen und das reine Wort zu verdrehen. Diese Kraft hat viele Namen, einer davon ist „Teufel”.

Über den Teufel, die alte Schlange

Über den Ursprung des Teufels wird immer wieder gestritten. Manche behaupten, der Teufel wäre ein heiliger Erzengel Gottes, der stolz wurde und Gott gleich sein wollte. Daraufhin habe ihn Gott verworfen und er verwandelte sich in den Teufel. Um diese Behauptung zu belegen, wird das Buch Hesekiel zitiert, in dem der Heilige Geist den Fürsten von Tyrus ermahnt: „Durch deinen großen Handel wurdest du voll Frevels und hast dich versündigt. Da verstieß ich dich vom Berge Gottes und tilgte dich, du schirmender Cherub […]. Weil sich dein Herz erhob, dass du so schön warst, und du deine Weisheit verdorben hast […], darum habe ich ein Feuer aus dir hervorbrechen lassen, das dich verzehrte und zu Asche gemacht hat auf der Erde vor aller Augen. Alle, die dich kannten unter den Völkern, haben sich über dich entsetzt, dass du so plötzlich untergegangen bist und nicht mehr aufkommen kannst“ (Hes 28:16-19). Was in diesen Versen beschrieben ist, ereilte den König von Tyrus und ereignete sich in seinem Reich auf dieser Erde. Dass der Teufel von diesem König Besitz ergriffen und ihn völlig eingenommen hat, ist unumstritten. Aber der König war ein Mensch, von Gott erschaffen als: „[…] Du warst das Abbild der Vollkommenheit, voller Weisheit und über die Maßen schön. […]. Du warst ein glänzender, schirmender Cherub und auf den heiligen Berg hatte ich dich gesetzt; […]. Du warst ohne Tadel in deinem Tun von dem Tage an, als du geschaffen wurdest, bis an dir Missetat gefunden wurde“ (Hes 28:12,14 f.). Der König wird mit einem Cherub verglichen — die Cherubim sind die heiligen, dienstbaren Geister Gottes. Doch dem Teufel wird zugeschrieben, dass er ein Erzengel, ein Engel des Lichts gewesen sei. Bereits deshalb passt die Bibelstelle in Hesekiel nicht als Erklärung zum Ursprung des Teufels.

Eine weitere Bibelstelle, die zur Erklärung der Herkunft des Teufels gern herangezogen wird, spricht vom König von Babel. Er war auch dem Stolz des Teufels verfallen und träumte davon, Gott ebenbürtig zu sein. „[…]. Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Völker niederschlugst. […]“ (Jes 14:12-20).

Im Reich Gottes herrscht ein unzugängliches Licht der Wahrheit und der Heiligkeit. Da ist keine Finsternis! Wie soll also ein Erzengel als ein heiliger Diener Gottes, der von Gott im Licht und in der Wahrheit erschaffen wurde, stolz geworden sein? Woher sollte der Stolz, der Geist des Teufels, in den Erzengel gekommen sein? Der Erzengel Gottes konnte doch unmöglich eigenständig zum Geist der Lüge, zum Teufel, geworden sein! Die Bibelverse, die gerne zur Erklärung über den Ursprung des Teufels herangezogen werden, beziehen sich auf die irdischen Herrscher, die beide von Stolz, vom Teufel selbst, erfüllt wurden. Doch der Teufel existierte bereits viele Jahrtausende vor den Lebzeiten der Könige. Schon die erste Welt wurde vom Teufel so weit getrieben, dass sie durch die Sintflut vernichtet werden musste. Deshalb bleibt die Frage: Woher stammt die Finsternis und was ist sie? Wie ist der Teufel entstanden? Denn im Reich Gottes gibt es keine Finsternis, da herrscht ausschließlich ein unzugängliches Licht (1 Joh 1:5; 1 Tim 6:16). Außerhalb von Gott herrschte hingegen immer die Finsternis: „[…] werft ihn in die Finsternis hinaus! […]“ (Mt 22:13). Aus ihr heraus befahl Gott dem Licht, hervorzuleuchten: „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. […]“ (2 Kor 4:6; 1 Mose 1:3).

Das Universum, innerhalb dessen Grenzen das physische und seelische Leben der Menschen stattfindet, wurde von Gott außerhalb seines Reichs erschaffen. Durch die Kraft seines Willens hat er die gesamte Schöpfung aus der Finsternis entstehen lassen (1 Mose 1:1 f.). Die Finsternis ist also dort, wo es kein Licht und kein Leben gibt, sie ist das vollkommene Nichts. Sie war, ist und wird für immer der Tod sein. Aus diesem Grund ist die gesamte Schöpfung vor Gott einfach nichts! „Alle Völker sind vor ihm wie nichts und gelten ihm als nichtig und eitel“ (Jes 40:17). Wenn schon alle Völker vor ihm nichtig sind, um wie viel mehr dann das ganze Tierreich und die Natur? Vor Gott ist das alles nichts und nichtig! „[…]. Denn das Wesen dieser Welt vergeht“ (1 Kor 7:31). Das Feuer Gottes wird alles wieder zu seinem Anfang und somit zu Gott zurückführen: „Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. […]“ — „[…]. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, […]; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm“ (Röm 11:36; Kol 1:15 ff.).

Die Schlange war listiger als alle Tiere

Wie bereits gesagt, erschuf Gott alles Sichtbare aus dem Nichts, aus der Finsternis: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. […]“ (1 Mose 1:1). Später befahl Gott der Erde Tiere hervorzubringen, was sie auch tat, und zwar in solch einer Vielfalt, dass es kaum möglich ist, die Arten zu zählen. Eine besondere Bedeutung hatte dabei die Schlange: „Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, […]“ (1 Mose 3:1). Hier kommen wir wieder zu der grundlegenden Frage nach dem Ursprung: Wie konnte die Schlange listig sein? Hat Gott sie etwa listig erschaffen? Natürlich nicht, denn „[...] Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. […]“ (1 Mose 1:31). Es gab nichts Böses, keinen Tod, keine Lüge, keine Listigkeit in all dem, was Gott erschaffen hatte. Auch die Schlange wurde in der Wahrheit erschaffen. Wie also kam die Schlange zu ihrer List?

Dabei ist zu beachten, dass die Schlange das Gebot Gottes an Adam und Eva mitgehört und verstanden hatte (1 Mose 3:1). Und als sie mit Eva sprach, war Eva nicht verwundert. Die Situation war für sie scheinbar nicht befremdlich. Das heißt, Adam und Eva konnten vor dem Sündenfall die Sprache der Tiere verstehen, zumindest konnten sie sich mit der Schlange verständigen. Die Schlange hörte also das Gebot Gottes an die Menschen und gebar die Verführung. Sie hatte verstanden, dass das Wort Gottes auch anders gesagt werden konnte. Und so gebar sie die List und die Lüge, indem sie das Wort Gottes verdrehte. Gott sagte: „Ihr habt den Teufel zum Vater, […]. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, […]“ (Joh 8:44). Wie konnte die Schlange eine Lüge gebären, wenn doch sie selbst eine Schöpfung Gottes war? Wenn wir über die Erschaffung der Erde lesen, sehen wir, dass die Erde nach dem Befehl Gottes lebendige Tiere, ein jegliches nach seiner Art, hervorgebracht hatte: Vieh, Gewürm und Tiere auf Erden, darunter auch die Schlange. Deshalb gab es für die kluge Schlange nichts anderes, als das Irdische. Sie kannte nichts anderes und konnte auch nichts anderes kennen. Als Gott dem Menschen das erste Gebot gab, hörte es auch die Schlange und hat mit ihrem Verstand eine Lüge in sich geboren. Die Schlange begriff, dass es möglich ist ein Wort zu sagen, das nicht dem Wort Gottes entspricht, sondern im Gegensatz dazu steht. Die Schlange verfälschte die Worte Gottes „ihr werdet des Todes sterben“ und sprach ihre eigenen Worte der Lüge aus: „Ihr werdet nicht sterben, […] sondern werdet wie Götter sein.“ Und so ist es auch heute: Der Teufel ist damit beschäftigt, die Lehre Christi, das Wort Gottes, zu verfälschen und anstelle der Wahrheit seine Lüge zu platzieren. Und Massen von Menschen folgen seiner Lüge: „und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren“ (2 Tim 4:4 f.). Die allergrößte Lüge des Teufels heutzutage ist, dass das Opfer Christi den Menschen nicht von der Sünde befreit.

Alles, was mit dem geistlichen Tod in Verbindung steht, hat einen direkten Bezug zum Teufel, der alten Schlange. In der Offenbarung wird es so beschrieben: „Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen. […]. Weh aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn […]“ (Offb 12:9-12).

Der große Drache, die alte Schlange ist „der Mörder von Anfang an“. Die Lüge, die die Schlange geboren hatte, tötete Adam und Eva. Damit war der Geist der Lüge und des Todes geboren, der den Namen Teufel oder Satan erhielt. Das Wort „Teufel“ bedeutet übersetzt „Lästerer“ oder „Verkläger“, was seine Wirkung in dieser Welt gut beschreibt. Unentwegt ist er damit beschäftigt, das Wort Gottes und die Auserwählten Gottes zu beschuldigen und zu verspotten.

Die Geister dieser Welt

Die Bibel spricht zu uns: „[…] euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1 Petr 5:8). Der Teufel geht umher und sucht, das zeigt deutlich, dass er lebendig ist. Er ist zwar der Tod, doch er wirkt und agiert. Er ist ein Geist, der in der Luft herrscht und er erfüllt die gesamte Atmosphäre unter dem Himmel. Wenn wir zum Beispiel das Radio oder den Fernseher einschalten, gibt es dort etwa einen Moment der Ruhe, einen Augenblick, in dem kein Wort gesprochen wird? Tag und Nacht, 24 Stunden lang ist die Luft erfüllt vom Wort des Teufels. „[…], der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams“ (Eph 2:2). Sein Wirken kann sehr einfach erkannt werden: Wenn das Wort Gottes gesprochen wird, äußert er sogleich seinen Widerstand.

„Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt“ (Eph 6:11-18). In diesen Worten liegt die Frage von Leben und Tod verborgen. Wenn man die Waffenrüstung Gottes angezogen hat und so fest darin steht, dass einen nichts erschüttern und man allem widerstehen kann und den Sieg davon trägt, dann hat man das ewige Leben. Den Tod bedeutet es aber für den, der die Waffenrüstung Gottes nicht hat, sodass die Pfeile des Teufels ihn ungehindert durchdringen und so lange verwunden, bis er stirbt.

Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut — wir kämpfen nicht gegen die Menschen. Sie sind nicht die Feinde, ganz gleich welcher Nationalität oder welchen Geschlechts, denn „er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, […]“ (Apg 17:26 f.). Unser Kampf ist gegen die bösen Geister unter dem Himmel. Doch wer sind diese Geister und woher kommen sie? Es sind alle Lehren dieser Welt, die der heilsamen Lehre Christi widerstreben und entgegenwirken. Diese Geister besitzen die Fähigkeit, als Engel des Lichts aufzutreten (2 Kor 11). Sie passen sich an, wirken durch die Menschen, vor allem durch Gläubige, und tun alles, damit ihnen geglaubt wird. Wenn sie ihr Ziel erreicht haben, fangen sie an, sich zu äußern und nehmen immer mehr Raum ein. Dabei geben sie sich nicht sofort in einer groben Lüge, wie zum Beispiel Totschlag, Mord oder Diebstahl zu erkennen, sondern erwecken den Anschein von Liebe und Güte. Listig und fein passen sie sich an und versuchen sich als Gottes Wahrheit darzustellen. Doch das ist ein Trugschluss — ein Beispiel dafür sind die Galater.

Das Geheimnis der Kraft dieser Geister liegt darin, dass man an sie glaubt. Wenn ihnen nicht geglaubt wird, können sie nichts tun. Und deshalb sind sie immer darauf bedacht, die Menschen für sich zu gewinnen und sie zu überzeugen. Fakt ist, dass der Teufel ohne den Menschen nicht wirken kann. In der Funktion eines Gefäßes bietet der Mensch dem Teufel die Möglichkeit, in ihm zu wohnen und sich durch ihn zu äußern.

Deshalb sind die bösen Geister unter dem Himmel (Eph 6:12), deren Wesen der Tod ist, auch nur damit beschäftigt, jede Seele zu besetzen, damit sie durch sie wirken können. Darin liegt ihre Freude und Lebenskraft. Sie sind auf die Menschen als Träger der Geister angewiesen: „Wenn der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist, so durchstreift er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht; dann spricht er: Ich will wieder zurückkehren in mein Haus, aus dem ich fortgegangen bin“ (Lk 11:24). Sobald diese Geister ihren Platz im Menschen gefunden haben, fangen sie an, sich zu äußern. Und zwar durch Streit, Stolz, Hass, Aggressionen, bis hin zu Mord und Krieg.

Um den Menschen zu beherrschen und unter seiner Führung zu behalten, hat der Teufel eine unzählbare Menge an Lehren hervorgebracht, die das Evangelium verfälschen. Wie bereits beschrieben, kann der Teufel ohne den Menschen nichts tun. Auch eine falsche Lehre kann er nur mithilfe der menschlichen Seele hervorbringen und verbreiten. Dabei gibt er dem Menschen Gedanken zu einem Thema der Schrift und den Eifer, darüber nachzudenken. Die Seele beginnt zu überlegen, etwas Neues hervorzubringen. Es folgen solche Gedanken wie: „Es ist sicher richtiger, es so zu verstehen, wie ich denke. So wie man es jetzt versteht, ist es absolut falsch!“ Der Mensch teilt seine Gedanken mit anderen und findet Gleichgesinnte, die ihn bei seinem Vorhaben unterstützen. Eine neue Lehre und Interpretation des Evangeliums wird geboren. In der Absicht, es richtiger machen zu wollen, wird eine Teilung von der bisherigen Gruppe vollzogen. Doch wer hat dabei diese neue teuflische Lehre geboren? Der Mensch, als eine Persönlichkeit mit seinem Verstand und seinem Willen, unter der Führung des Teufels. Die Gedanken, die dem Menschen eingeflößt wurden, sein Streben nach etwas Besserem, die neue Sicht und das neue Verständnis — das alles war durch den Teufel initiiert, doch die neue Lehre hat der Mensch selbst erschaffen.

Und so wie es früher zu Spaltungen kam, so wurde von den Menschen in letzter Zeit ein neuer Trend ins Leben gerufen — die Ökumene. Eine Bewegung, die versucht, alle Christen zusammen zu führen und „Frieden zu schaffen“. Dass dabei eine starke Abweichung von der Schrift in Kauf genommen wird, scheint nicht mehr wichtig zu sein. Hauptsache man verständigt sich und findet irgendwo den kleinsten gemeinsamen Nenner. Auch das ist nichts anderes als eine neue Lehre, die sehr fein ist, da sie scheinbar keine Spaltungen hervorruft, sondern die Christen „vereint“.

Doch obwohl der Teufel nicht ohne den Menschen wirken kann, ist er eine mächtige Kraft. Wie ein brüllender Löwe geht er ständig umher und sucht, wen er verschlingen kann. Für uns ist es heute ganz leicht, sich von einem Löwen fernzuhalten und diese Gefahr zu meiden. Doch wie können wir uns vom Teufel fernhalten? Er ist viel gefährlicher als ein Löwe, denn der Tod, den er bringt, ist die ewige Finsternis im feurigen Pfuhl.

Der Teufel besitzt und gebraucht in seinem Kampf auch physische Kräfte, um sein Ziel zu erreichen, z. B. die kriminelle Welt und ihre Macht. Doch die größte Gefahr ist, dass er sich wie ein Löwe auf weichen Pfoten still und unbemerkt anschleicht. Er streichelt einen nahezu, verspricht einem nur das Beste und fängt so Massen von Menschen in sein Netz. Seine Taktik und seine Waffen sind sehr raffiniert und heimtückisch. Zum Beispiel wird jegliche Religion als eine liebevolle Lehre nach der Wahrheit vorgestellt. Den Menschen wird vorgeheuchelt: „Kommt und ihr findet Ruhe und Frieden für eure Seelen!“ Darauf fallen unzählige Menschen rein, indem sie diesen Lügen glauben, doch am Ende finden sie nur Leid und befinden sich in einem inneren Kampf. Vielen fällt es schwer, das zuzugeben. Manche versuchen, in einer anderen Bewegung einen Ausweg zu finden. Das Ziel ist die Suche nach Ruhe und Frieden für die Seele, doch der Betrug ist allgegenwärtig! Das Wort der Wahrheit klingt für die Menschen so unverständlich und absurd, es wird wie eine Torheit wahrgenommen, so wie die Schrift es auch vorhersagt (1 Kor 1:18,21).

Für die meisten Menschen wiederum ist die Religion gar nicht mehr aktuell. Die Menschen beschäftigen sich mit irdischen Themen, sind völlig eingenommen damit, das Leben im Hier und Jetzt zu genießen und zu gestalten. Es fühlt sich so richtig und zufriedenstellend an. Genau das ist das Heimtückische an der Lüge des Teufels. Durch sie wird suggeriert, dass das Sichtbare und Gegenwärtige die Essenz des Daseins darstellt. Die Menschheit versteht nicht, dass sie von den Geistern unter dem Himmel bewegt und gelenkt wird. Und darüber hinaus leugnet sie sogar die Existenz dieser Geister. Ihrem Verständnis nach gibt es überhaupt keine Geister, sondern alles ist das Produkt der Menschen selbst und die Menschen sind von Natur aus böse. Sie ähneln der Tierwelt, aus welcher der Mensch — so behaupten sie — entstanden ist und sich entwickelt hat. Dies ist die größte Errungenschaft des Teufels: Er hat die Menschen so blenden können, dass sie nicht an seine Existenz glauben. Sie erklären sich die Bosheit dieser Welt anhand der Theorie des Überlebenskampfes, nach dem Motto „der Stärkere überlebt“. Doch wenn das die richtige Erklärung wäre, hätten die Stärkeren doch längst die Schwächeren vernichten müssen! Aber es gab schon immer Schwache und Starke und so ist es bis heute. Die Menschen werden mit den Jahrhunderten auch nicht weiser und schlauer. Die von vielen erhoffte Entwicklung, dass das Böse verschwindet und die Menschen sich zu einer friedlichen und harmonischen Gesellschaft entwickeln, ist nur eine von vielen teuflischen Lehren dieser Welt. In Wirklichkeit werden die Menschen immer böser und gereizter, die Gesetze haben immer weniger Macht und Einfluss, die Kontrollmächte der Regierungen müssen immer weiter ausgebaut werden. Hass und Aggression sind nicht zu bändigen, so wie es der Herr prophezeit hat: „Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen“ (Mt 24:34 f.).

Der Teufel hat den kompletten Raum unter dem Himmel mit seinen Geistern gefüllt und führt einen bitteren Kampf um jede menschliche Seele. Der Erfolg seiner Waffen ist offensichtlich: Die Menschen sind durch seine List bereits gefühlstaub geworden; sie führen ein scheinheiliges Leben. Die Heilige Schrift offenbart die Waffen des Teufels: „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Denn alles, was in der Welt ist, des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. Kinder, es ist die letzte Stunde! […] Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun schon viele Antichristen gekommen; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist“ (1 Joh 2:15-18). Der Antichrist kommt — das ist die letzte und stärkste Anstrengung des Teufels, der in der letzten Zeit voller Zorn ist. Er bemüht sich, so viele zu vernichten wie nur möglich (Offb 12:12; 2 Thess 2). Seine stärkste Waffe ist der Stolz: „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade“ (Jak 4:6; 1 Petr 5:5). Die Fronten in diesem Kampf sind sehr klar gesetzt: „[…] Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein“ (Jak 4:4).

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